behaglicher Geniessergarten
Der Einfamilienhausgarten in einem Wohnquartier am Dorfrand in der Nähe von Winterthur präsentierte sich mit seinen grossen Rasenflächen und akkuraten grauen Steinböden rund ums Haus relativ karg und wenig einladend. An drei Seiten begrenzen Böschungen das Grundstück und vom Garten bis zum Eingangsbereich steigt das Gelände gut um ein ganzes Stockwerk an. Höhenunterschiede, viel ungenutzte Rasenflächen, ein unstrukturiertes Gelände und fehlende Gesamtatmosphäre – so lässt sich die Ausgangslage für dieses Gartenprojekt beschreiben. Doch man hatte Pläne: Hier sollten ein Wohngarten mit Pool und Pavillon sowie ein Hausanbau mit Velo- und Geräteraum endlich den ersehnten Mehrwert schaffen. Ein gedeckter Sitzplatz mit Grill und Feuerstelle standen ebenfalls auf der Wunschliste.
Neue Ideen zum Garten
Gartenplaner Marcel Egli hatte freie Hand, dieses neue Gartenreich umzusetzen. Man war offen für kreative Ideen und gespannt auf die Vorschläge und Möglichkeiten. In seiner Gesamtplanung legte Marcel Egli besonderen Wert auf ebenso raffinierte wie praktische Lösungen. Die Anbauten, der Fahrradraum oder besondere Elemente wie das Storendach, die Cheminéewand oder die Aussenküche weisen auf diese sorgfältigen Überlegungen hin. Dabei kam ihm seine eigene reiche Erfahrung und die hohe Kompetenz der für die Anbauten und Baumassnahmen beigezogenen Fachplaner zugute.
Die Grundidee: Das Haus sollte in den neuen Garten eingebettet sein. Die gegebene Topografie leistete dafür die besten Voraussetzungen. Durch geschickte Strukturierung und Einfassung des Gartenraumes durch Pflanzen, Mauern, Wege und betont gerundete Flächen ist ein völlig neuer Wohngarten entstanden, der eine beschwingte Leichtigkeit ausstrahlt.


Aus der ungenutzten Rasenfläche ist ein Paradies mit Pool, Liegedeck und terrassierten Wohnflächen geworden.
Das Materialkonzept
Wie bei allen seinen Projekten setzte Marcel Egli auch hier ausschliesslich Schweizer Materialien ein. «Diese Naturmaterialien haben eine unnachahmliche Ausstrahlung und Kraft.» Die Beläge, Mauern, die Wand mit Cheminée, Theken und der Treppenaufgang sind aus Calanca Gneis. Der für die Theke mit Holzlager und die Randabschlüsse der Staudenflächen gewählte rohe Stahl korrespondiert ausgezeichnet mit dem Lärchenholz der Sitz- und Liegeroste. Der Pool mit Schwalleinlauf ist aus Chromstahl. Der Verbindungsweg wurde mit Beton-Antikverbundsteinen ausgelegt, und überall dazwischen lockern Rundkiesbeläge (gewaschener Kies aus der Region) die Flächen auf. Zusammen mit der Bepflanzung wurde eine warme, natürliche Atmosphäre geschaffen, die individuellen Spielraum für Nutzung, Möblierung und Gestaltung bietet.
Raumbildende Bepflanzung
Die Pflanzen sind nicht einfach nur üppiges Grün und schön fürs Auge. Sie dienen vielmehr zur Strukturierung und Raumbildung des Gartens, sind Schattenspender und Blickfang wie der Japanische Ahorn. Hortensien, Gräser, Lavendel, diverse Stauden und Bodendecker verwöhnen das Auge das ganze Jahr über mit ihren Blüten und Farben und ihrem beruhigenden Grün. Sie gestalten das Gartenreich und verleihen ihm einen besonderen Stil.
Pool mit Ruheinseln
Der Chromstahlpool mit Gegenstromanlage, Rollladenabdeckung und automatischer Wasseraufbereitung ist ein magischer Anziehungspunkt und hat dem Anwesen einen entscheidenden Mehrwert verliehen. Er fügt sich harmonisch und gleichwertig in den Garten, lädt zu sportlichem Schwimmen ein – und auf seinen runden Holzdecks zum Ausruhen, Entspannen und Sonne geniessen. Für die Unterbringung von Pool-Technik und -Zubehör wurde das Untergeschoss des Hauses mit einem Anbau erweitert. Auch WC und Umkleide sind hier untergebracht.
Aussenbeleuchtung
Auch wenn es dunkel wird, lockt der Garten mit faszinierenden Bildern und erweitert das Wohnen nach draussen. Die Bäume werden mit Einbau-/Teleskop Spots (LED warm) in Szene gesetzt, Pool und Wasserelemente sind mit Unterwasserleuchten (LED) ausgestattet und glitzern sanft in den Abendstunden. Um eine übermässige Lichtverschmutzung zu vermeiden, läuft die Beleuchtung über eine astronomische Zeitschaltuhr.
Mit der Neugestaltung hat sich das 500 Quadratmeter grosse Gartengelände innerhalb von knapp sechs Monaten in einen Wohngarten verwandelt, der in vielerlei Hinsicht zu einer völlig neuen Lebensqualität beigetragen hat.
Garten vorher
Text: Brigitte Kesselring / Redaktion Gartenidee