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Aktuelle Projekte Gartenbau

es wird ein Badeparadies

es wird ein Badeparadies

Jetzt entsteht ein wunderbares Badeparadies

Ein grüner Garten mit viel Platz und Möglichkeiten zum Spielen, hat die letzten Jahre die Bedürfnisse der Familie bestens erfüllt. Nun haben sich die Wünsche und Ansprüche geändert und die Bauherrschaft träumt von einem grosszügigen Badevergnügen und Platz für Genuss und Entspannung.

So sieht das Projekt aus

Ein grosszügiger Chromstahlpool, flankiert von Gneisplatten wird das Herzstück des Badegartens. Eine Eibenhecke sorgt für mehr Privatsphäre und durch die leichte Terrassierung des Geländes entstehen unterschiedliche Garten-Räume. Im Relaxbereich neben dem Pool führt die Trockenmauer aus Gneis und ein kleinbleibender Baum zu entspannter Geborgenheit. Auf der oberen Ebene bietet der neue Essbereich im Schatten ‹leichter› Bäume viel Platz für Geselligkeit und mit der dazugehörigen Koch- u. Grillstelle auch abwechslungsreichen Genuss.

Garten vor Baubeginn

Erste Arbeitsschritte

Als Erstes wird der bestehende Garten ‹zerlegt› damit Neues geschaffen werden kann. Pflanzen werden ausgegraben, bestehende Plätze und Elemente aufgelöst, Rasen abgeschält, Erdreich abgetragen….

Gleichzeitig sind die Natursteinplatten (Gneis) des bestehenden Sitzplatzes am Haus entfernt worden und werden im Anschluss neu verlegt und ergänzt.

Der Rückbau und die Erdverschiebungen sind in vollem Gange und kein Stein bleibt auf dem andern. Erdreich schwebt und Schweiss fliesst…

Der Aushub für den Pool ist gemacht und es entstehen bereits die ersten Natursteinmauern. Unser Lieblingsstein – Calanca Gneis – lässt sich auf viele Arten bearbeiten und vielseitig verwenden. Da steckt noch richtiges Handwerk drin!

Schritt für Schritt zum Pool

Der Pool wird das Hauptelement des Gartens und erfordert von Anfang an grosse Präzision bei der Erstellung. Die Fundation wird mit der entsprechenden Sorgfalt eingebaut.

Das Fundament ist bereit und der Chromstahlpool schwebt über das Haus an seinen zukünftigen Platz. Zur Überwindung dieser Distanz und dem beträchtlichen Gewicht des Pools, wurde ein grösserer Pneukran benötigt.

Der Pool ist ausgerichtet und die Anschlüsse sind verlegt. Nun kann nach und nach aufgefüllt werden.

Neues Grün sorgt für Atmosphäre

Zwei filigrane Gleditschien werden den neuen Sitzplatz beschatten und entscheidend zum neuen Raumgefühl des Gartens beitragen. Beim Pflanzen muss vieles berücksichtigt werden, damit die Bäume langfristig gedeihen können.

Schon bald geht es weiter. Sie dürfen gespannt sein…

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Herbstdüngung von Nadelgehölzen

Herbstdüngung von Nadelgehölzen

Mit einer Düngergabe im September können Nadelgehölze gestärkt und vital in die kalte Jahreszeit gehen. Folgende Produkte haben uns überzeugt:

BIOHOP BaumDünger

Dieser organische Dünger mit Mikroorganismen fördert Stresstoleranz und Wurzelwachstum bei Gehölzen, bildet Humus und fördert die Bildung von Mikroorganismen im Boden.

80 – 100 g/m2 im Wurzelbereich ausbringen und leicht einarbeiten.

Gegen Nadelausfall und Braunfärbung

Bittersalz ist ein Magnesiumdünger und bekämpft Nadelausfall und Braunfärbung bei Nadelgehölzen.

50 g pro Meter Pflanzenhöhe im Wurzelbereich streuen.

Weitere Tipps zur Pflege von Gehölzen findest du in unserem praktischen Merkblatt.

Selbstverständlich können wir diese Arbeiten auch gerne für dich übernehmen. Du erreichst uns über unser Kontaktformular, 071 969 55 77 oder info@egligruen.ch.

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Saison-Tipp Sommer: Wasserstellen für Wildtiere

Saison-Tipp Sommer: Wasserstellen für Wildtiere

Lange Hitze-Perioden oder aussergewöhnliche Trockenheit kommen immer häufiger vor. Zudem stehen in stark besiedelten und kultivierten Landschaften meist nicht mehr genügend natürliche Wasserstellen zur Verfügung. Obwohl Wildtiere im Laufe der Evolution diverse Strategien entwickelt haben, um mit extremen Bedingungen zurechtzukommen, stossen sie unter diesen veränderten Bedingungen immer öfter an ihre Grenzen. Wo Pfützen, Bäche und Teiche fehlen oder ausgetrocknet sind, kommen Wasserstellen ins Spiel, die wir in unseren grünen Oasen für Wildtiere bereitstellen können.

Hier zeigen wir dir auf, wie du Vögeln, Insekten, Igeln und Co. dabei helfen kannst, bei Hitze und Trockenheit ihren Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten oder sich abzukühlen. Von einfachsten und kostengünstigen Hilfsmitteln bis hin zur wildtiergerechten Gartengestaltung stehen uns diverse Möglichkeiten zur Verfügung. Damit die Wasserstelle gefahrlos benutzt werden kann und wir nicht unbeabsichtigt eine Brutstelle für Mückenlarven schaffen, gilt es einige wichtige Punkte zu beachten.

Der richtige Standort

Ein idealer Standort liegt eher schattig und in der Nähe von Gebüschen oder Hecken, da dies sowohl die Qualität des Wassers wie auch die Sicherheit der Tiere massgeblich beeinflusst.

Schatten für bessere Wasserqualität

Am Schatten bilden sich unliebsame Algen weniger schnell als an der Sonne. Auch das Wasser bleibt länger kühl, wodurch sich Keime weniger schnell vermehren können.

Trotzdem sollte das Wasser in Gefässen regelmässig ausgetauscht werden (bei heissem Wetter alle 1 bis 2 Tage). Das verhindert auch, dass lange stehendes Wasser zur Brutstelle für Mückenlarven wird. Bei Verschmutzung (z.B. durch Kot) sollten die Gefässe sofort gründlich gereinigt und neu befüllt werden.

In grossen Wasser-Gefässen mit Bepflanzung ist dies natürlich schwieriger. Hier sollte das Wasser durch eine Umwälzpumpe in Bewegung gehalten werden. Entferne zudem laufend abgestorbene Pflanzenteile. Sie bringen Nährstoffe ins Wasser, die das Wachstum von Algen fördern.

Sicherheit und ungehinderter Zugang

Wasserstellen in der Nähe von Glasscheiben aufzustellen, solltest du vermeiden. Aufgeschreckte Tiere könnten aus Versehen in diese Richtung flüchten und sich verletzen. Wichtig sind nahe gelegene Gebüsche und Hecken als Rückzugsmöglichkeiten bei Gefahr. Sie sollten aber mindestens 3 Meter entfernt sein, damit sich dort versteckte Fressfeinde nicht überraschend dazugesellen können.

Um im Notfall schnell starten zu können, bevorzugen Vögel eine erhöhte Wasserstelle, während sich diese für Säugetiere natürlich direkt am Boden befinden muss. Um die Gefahr durch Ertrinken zu minimieren, sollten Gefässe maximal 3 bis 5 cm tief sein. Von Vorteil sind ebenfalls ein etwas abgeflachter Rand sowie eine raue Oberfläche (z.B. Terrakotta oder Naturstein), die kleinen Säugern und unerfahrenen Vögeln Halt beim Herausklettern bietet.

Ebenfalls wichtig ist der sichere Stand von aufgestellten Gefässen. Wackeln diese, können die Tiere verschreckt werden oder gar hineinfallen und ertrinken. Achte also auf eine möglichst gerade Stellfläche und beschwere leichte Gefässe mit Steinen. Im Randbereich platzierte Steine oder auch Holzstücke, welche über die Wasserlinie herausragen, sind zudem praktische Kletterhilfen. Ebenso sind diese für Insekten sehr wichtig, um das Wasser gefahrlos zu erreichen. Sie schätzen auch kleine Schwimmpflanzen oder Moos, das sich mit Wasser vollsaugen kann.

Mögliche Wasserstellen

Auch mit kleinem Budget kannst du in deiner grünen Oase Säugetiere, Vögel und Insekten bei Sommerhitze unterstützen.

Schon der Untersetzer eines Blumentopfs kann zur willkommenen Wasserstelle werden.

Auch hier gibt es optisch ansprechende Varianten aus Terrakotta oder lasiertem Ton, falls dir einfache Plastikuntersetzer zu wenig stylish sind.

Damit Insekten das Wasser gefahrlos erreichen, benötigen sie Steine, Holzstücke oder Schwimmpflanzen, die aus dem Wasser ragen.

Mit diesen Hilfsmitteln kannst du in jeder Wasserstelle insektentaugliche Bereiche einrichten.

Wenn du gerne kreativ bist, kannst du auch dein eigenes Vogelbad herstellen. Giesse z.B. ein grosses Rhabarber-Blatt mit Beton aus. Im Internet findest du unzählige Anleitungen dazu.

Diese Beton-Blätter bieten Kleinsäugern und Insekten durch die raue Oberfläche und den abgeflachten Rand guten Halt beim Rein- und Rausklettern.

Falls DIY nicht so deine Stärke ist, bieten auch Blumenläden solche Schalen an.

Auch Natursteine mit eingeschliffener Vertiefung bieten dank rauer Oberfläche guten Halt und sind optisch sehr ansprechend.

Dieses Schmuckstück aus Gneis wurde von einem Produzenten in unserer Nachbarschaft gefertigt.

Zusammen mit anderen Unikaten wartet es in unserer Ausstellung darauf, schon bald in einer grünen Oase Wildtiere bei Sommerhitze zu unterstützen.

Das klassische Vogelbad auf einem Stab oder einer Säule ist wohl am bekanntesten.

Neuerdings ist ein lustiges modulares Produkt von Gardena im Handel erhältlich, bei welchem das Vogelbad nach der heissen Saison gegen diverse andere Aufsätze ausgetauscht werden kann, wie etwa eine Laterne oder Futterstelle.

Vorwiegend als Wasserstelle für Insekten eignet sich der Mini-Teich.

Ein grosses Gefäss wird mit Wasser gefüllt und mit Wasser-, Sumpf- oder Schwimm-Pflanzen bestückt.

Ein aus dem Wasser ragendes Stück Schwemmholz oder ein schöner Stein können auch hier nützlich wie dekorativ sein.

Ein Garten-Brunnen mit Quellstein, wie hier im Garten eines Kunden, bietet Gelegenheit zur Abkühlung für Tier UND Mensch.

Zudem wirkt das melodische Plätschern unglaublich beruhigend.

Auch bei tieferen Brunnen bietet der Quellstein kleineren Wildtieren und Insekten eine willkommene Wasserstelle.

Ob kleiner Garten-Teich, Schwimm-Teich oder Natur-Pool – sie alle bieten durch flache und mit Steinen besetzte Uferbereiche den unterschiedlichsten Wildtieren wunderbaren Zugang zum kühlen Nass.

So auch in dieser Badeoase, welche wir für einen Kunden verwirklichen durften.

Auch ein Bachlauf kann im Garten angelegt werden und bietet vielen Wildtieren eine Möglichkeit zum Trinken und Erfrischen.

Dieser Bachlauf führt zum Natur-Pool des Gartenhotels Cresta in Flims.

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Garten-Nacht bei Egli Grün & Egli Floral

Garten-Nacht bei Egli Grün & Egli Floral

Herzlich Willkommen

Im August können Sie uns nachts begegnen…

Lust auf eine gemütliche Sommernacht im idyllischen Garten, mit romantischer Beleuchtung, offenem Feuer, sanfter Musik und interessanten Gesprächen? Dazu frische Häppchen und eine delikate Erfrischung? 

Wir heissen Sie herzlich Willkommen an unserer GARTEN-NACHT am 31. August 2024 von 18.00 bis 24.00 Uhr im Schaugarten Sirnach.

entdecken. erleben. geniessen.
Wir freuen uns darauf!
Ihr Egli Grün & Egli Floral Team

Zauberhafte Abendstimmungen in Kundengärten

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Herzliche Gratulation

Herzliche Gratulation

Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen

Voller Stolz gratulieren wir unseren Lernenden Roman Bollhalder, Jeremy Robisoyer, Patrick Widmer und Severin Meier zu Ihren erfolgreich bestandenen Lehrabschlüssen als Florist und Landschaftsgärtner!


Ihr habt eure Ausbildung und die QV suverän gemeistert und wir freuen uns mit Euch über den grossen Erfolg!

Roman Bollhalder – Florist
Jeremy Robisoyer – Landschaftsgärtner
Patrick Widmer – Landschaftsgärtner
Severin Meier – Landschaftsgärtner

Jetzt geht’s los mit dem Berufsalltag als ‹Fachmann› und wir wünschen euch weiterhin viel Freude und Motivation bei eurer abwechslungsreichen Arbeit.

Infos zum Gärtnerberuf

Interessierst du dich für die Ausbildung zur Gärtnerin / zum Gärtner?
Hier einige Einblicke in diesen vielseitigen und spannenden Beruf:

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Pfingstrose (Paeonia)

Pfingstrose (Paeonia)

Lieblingspflanze von Céline Frick

Céline Frick
(Floristin)

Mit bis zu 25 cm grossen Blüten ist die Lieblingspflanze unserer Floristin, Céline Frick, ein echter Blickfang! Die opulenten Blüten der Pfingstrose sind auch als Schnittblumen äusserst beliebt. Sie sind nämlich erstaunlich haltbar und verströmen nebst romantischem Flair meist einen lieblichen Duft. Dieser wird auch in der Parfümindustrie gerne verwendet.

Nicht nur unsere Céline ist begeistert von der Pfingstrose. Vor über 2000 Jahren hatten schon chinesische Kaiser eine Leidenschaft für diese Pflanze und machten sie dadurch populär. Einst dem Adel vorbehalten, gilt sie seither in vielen Ländern als Symbol für Reichtum, Ehre, Glück und Schönheit. Sie hat heute weltweit eine riesige Fangemeinde, darunter auch leidenschaftliche Sammler. Durch eine enorme Sortenvielfalt existieren unzählige Variationen von Blütenfarben und Formen, die tatsächlich fast schon zum Sammeln verleiten.

Doch man soll ja nicht nur auf äussere Werte achten! Die Pfingstrose ist nämlich nicht nur unglaublich schön, sondern auch äusserst robust, pflegeleicht und langlebig. Zudem wird sie seit der Antike als Heilpflanze genutzt und leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. In einer eher blütenarmen Jahreszeit profitieren die unterschiedlichsten Insekten vom reichhaltigen Nahrungsangebot der Pfingstrose.

In diesem Beitrag erfährst du nicht nur etwas über ihre Verbindung zur griechischen Mythologie und was die Pfingstrose mit Marshmallows zu tun hat. Du findest hier viele interessante und hilfreiche Details zur Pflanze, ihrer Pflege und Verwendung. Viel Spass beim Lesen!

Heitere Gartengrüsse

Julian

Steckbrief Pfingstrose (Paeonia)

Grösse: sortenabhängig 60 bis über 250 cm
Wuchsform: buschig, kompakt
Pflanzenart: Staude oder Strauch
Wurzeltyp: Tiefwurzler (Pfahlwurzel)
Blatt: tief eingeschnitten, dunkelgrün und glänzend
Blütenform: einfach, halbgefüllt oder gefüllt, kugelförmig
Blütenfarbe: Weiss, Rosa, Rot, Gelb und Mischfarben
Blütezeit: sortenabhängig von Mai bis Juni
Botanische Zugehörigkeit: Familie der Paeoniaceae (Pfingstrosengewächse)
Herkunft: Asien, Europa, Nordamerika
Bestäubungsart: Insekten
Frucht: Kapselfrucht
Giftigkeit: in grossen Mengen leicht giftig für Mensch und Tier
Insektenfreundlichkeit: hoch
Schnittverträglichkeit: Gut schnittverträglich
Frosthärte: sehr gut, -20°C und mehr sind kein Problem
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: tiefgründig, locker, gut durchlässig, nährstoffreich
Erde: nährstoffreich und neutral bis leicht sauer
Kalkverträglichkeit: mittel bis hoch
Salzverträglichkeit: gering
Gestalterische Verwendung: Einzelstellung, Gruppenpflanzung, Beetumrandung, Staudenbeet, Schnittblume

Kurzportrait Pfingstrose (Paeonia)

Ihre pompösen Blüten sind ein Blickfang und sorgen schon vor der Sommer-Saison für reichlich Farbe im Garten. Zudem ist die Pflanze sehr pflegeleicht, robust, frostsicher und äusserst langlebig. Am richtigen Platz kann sie durchaus 60 Jahre und älter werden. Dieses anmutige Schmuckstück sollte wirklich in keinem Garten fehlen!

Besonders gut gefällt sie mir in Staudenbeeten, wo ihre Blüte durch Sommerblüher abgelöst wird. Mit ihrem stabilen Wuchs und den kräftigen Blättern schafft die Pfingstrose dort auch nach der Blüte schöne Strukturen. Sie wirkt aber auch als Solitärpflanze ganz wundervoll.

Schon bald nach dem interessanten roten Austrieb im Frühling zeigen sich die ersten kleinen Knospen an den Triebenden der Pfingstrose. Sie werden immer grösser und praller, bis die umhüllenden grünen Kelchblätter aufplatzen und erste Blicke auf die bunten Blütenblätter erlauben. Je nach Sorte und Witterung entfalten sich dann zwischen April und Juni nach und nach die romantisch anmutenden Blüten mit bis zu 25 cm Durchmesser.

Meist verströmen Pfingstrosen-Blüten einen lieblichen bis intensiv süssen Duft. Dieser wird auch in vielen bekannten Parfüms benutzt. Dazu kommt eine erstaunlich lange Haltbarkeit von bis zu 10 Tagen in der Vase, wodurch Pfingstrosen auch beliebte Schnittblumen sind. Ebenfalls wird sie bereits seit der Antike als Heilpflanze verwendet.

Weltweit gibt es über 30 Arten und unzähligen Sorten der Paeonia, wie die Pfingstrose mit botanischem Namen heisst. Damit bietet diese Pflanze eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Farben und Formen der Blüten. Die Farbpalette reicht von Weiss über alle möglichen Töne von Rosa und Rot bis hin zu Violett sowie auch Gelb und Orangetönen. Die Blüten einiger Sorten haben sogar mehrere Farben, was die Kunstwerke noch faszinierender macht.

Blütenformen

Einfache Blüte
Die dicken gelben Staubgefässe in der Blütenmitte werden nur von einer Reihe Blütenblätter umgeben. Hier haben bestäubende Insekten leichtes Spiel.

Halbgefüllte Blüte
Mehrere Reihen von Blütenblättern umgeben die Staubgefässe in der Mitte, die für Insekten aber immer noch gut erreichbar sind.

Gefüllte Blüte
Die Blüte ist bis zur Mitte hin gleichmässig mit vielen Reihen von etwa gleich grossen Blütenblättern gefüllt. Die Staubgefässe sind dabei oft verdeckt oder zu Blütenblättern umgewandelt.

Bombenförmige Blüte
Anders als bei gefüllten Blüten ist der innere Bereich extrem dicht mit etwas kleineren Blütenblättern gefüllt und wird umgeben von meist nur einer Reihe äusserer grossen Blütenblättern.

Kronenförmige Blüte
Sie ist ähnlich aufgebaut wie die bombenförmige Blüte: Einige Reihen grosser Blütenblätter umhüllen kleinere in der Mitte. Diese sind hier jedoch etwas erhaben und schaffen so die Optik einer Krone.

Anemonenförmige Blüte
Ein bis zwei Reihen grosser Blütenblätter umgeben die Mitte. Hier sind die Staubgefässe zu kleinen Blütenblättern (Petaloiden) modifiziert und produzieren daher meist keine Pollen. Häufig haben sie eine andere Farbe als die grossen Blütenblätter im äusseren Bereich.

Japanische Blüte
Sie sind ähnlich wie die anemonenförmigen Blüten. Die zu Blütenblättern modifizierten Staubgefässe sind jedoch breiter und grösser sowie weniger dicht angeordnet.

Kombinierst du Sorten mit unterschiedlichen Blühzeiten, Blütenformen und Farben geschickt miteinander, kommst du bei günstigen Wetterverhältnissen bis zu 2 Monaten in den Genuss ihrer üppigen Pracht.

Nebst dem hohen Zierwert stellt sie auch eine wichtige Nahrungsquelle für viele verschiedene Insektenarten dar. Zu dieser Jahreszeit blühen sonst nicht viele andere Pflanzen. Hier sind es vor allem die ungefüllten Blüten, welche den besten Zugang zu Pollen und Nektar gewähren.

Wurden die Fruchtknoten in der Mitte bestäubt, entwickeln sich daraus kleine Kapseln, in denen der Samen reift. Ist dieser Prozess abgeschlossen, platzen die Kapseln auf und setzen die Samen frei.

Unter den vielen Arten gibt es zwei unterschiedliche Wuchstypen, welche in die Kategorien Stauden-Pfingstrosen und Strauch-Pfingstrosen unterteilt werden. Ziemlich neu existieren zusätzlich Kreuzungen zwischen diesen beiden, sogenannte Itoh-Hybriden.

Die Stauden-Pfingstrose zieht sich im Herbst komplett in den Boden zurück, während die Strauch-Pfingstrose verholzte Triebe bildet, welche im Herbst lediglich die Blätter verlieren und im Frühling wieder daraus austreiben. Auch Blätter und Blüten der beiden unterscheiden sich.

Erscheinungsbild Stauden-Pfingstrosen

Stauden-Pfingstrosen gehören zu den Blühstauden und können je nach Sorte eine Höhe von 60 bis 120 cm erreichen. Sie haben einen buschigen und kompakten Wuchs mit dichtem Blätterkleid.

Die bekanntesten Arten unter den Stauden-Pfingstrosen sind sicherlich die Edel-Pfingstrose / Chinesische Pfingstrose (Paeonia lactiflora) sowie die in Europa heimische Bauern-Pfingstrose (Paeonia officinalis).

Blätterkleid

Im Frühling schieben sich aus den dicken Speicher-Wurzeln rötliche Triebe an die Erdoberfläche. Sie entwickeln sich zu stabilen Stängeln, die ungleichmässig mit dunkelgrün glänzenden Blättern in lanzettlicher Form besetzt sind. Diese sind ausserordentlich fest und erinnern an immergrüne Gehölze. Strauch-Pfingstrosen bilden eine dichte, kompakte Blattmasse, die den ganzen Sommer über frisch und gesund aussieht. Das lockert Staudenbeete auf und schafft eine schöne Optik zwischen den Sommerblumen.

Bevor die Blätter im Herbst vollständig einziehen, nehmen sie schöne Herbstfarben an (je nach Sorte ausgeprägter), was zusätzlichen saisonalen Charme verleiht. Aber woher genau kommen eigentlich die Herbstfarben der Blätter?

Blüten

Bei den Stauden-Pfingstrosen sind die Blüten mit ca. 20 cm etwas kleiner als bei den Strauch-Pfingstrosen. Die Blütenfarben gehen von Weiss über alle möglichen Töne von Rosa und Rot bis hin zu Lachs-Orange und Gelb.

Erscheinungsbild Strauch-Pfingstrosen

Strauch-Pfingstrosen oder auch Baum-Pfingstrosen gehören zu den Kleinsträuchern. Sie bilden verholzte Stämme und Äste, von denen im Herbst lediglich die Blätter abfallen.

Je nach Sorte erreichen sie eine Höhe von bis zu 2 Metern und können mit bis zu 1,5 Metern Breite auch recht ausladend werden. Dies verleiht ihnen ein stattliches und imposantes Erscheinungsbild.

Blätterkleid

Auch Strauch-Pfingstrosen haben einen rötlichen Austrieb. Dieser kommt hier aber aus den stehen gebliebenen Stämmen und Ästen der Pflanze und nicht direkt aus dem Boden. Die Blätter sind weniger fest als die der Stauden-Pfingstrosen. Zudem sind sie grösser, tief eingeschnitten sowie gezackt und besitzen meist eine eher hellgrüne Farbe.

Bevor die Blätter von den verholzten Zweigen abfallen, verfärben auch sie sich bei vielen Sorten in schönen Herbstfarben, was zusätzlichen visuellen Reiz bietet. Woher die Blätter ihre Herbstfarbe bekommen, erfährst du hier.

Blüten

Mit bis zu 25 cm Durchmesser sind sie noch grösser als die Blüten der Stauden-Pfingstrosen und duften meist auch intensiver.

Die bekannteste Art bei den Strauch-Pfingstrosen ist die Paeonia suffruticosa mit grossen, einfach bis stark gefüllten Blüten. Die Farbpalette erstreckt sich von Weiss über Rosa, Rot, Lila und Gelb.

Die Paeonia Rockii aus dem Nordwesten Chinas hat weisse Blüten mit einem charakteristischen dunkelvioletten sogenannten Basalfleck in der Blütenmitte. Durch Kreuzung mit anderen Strauch-Pfingstrosen entstanden erst kürzlich die Rockii-Hybriden. Diese haben zusätzlich zur weissen Blütenfarbe auch Blüten in Rosa, Flieder oder Rot, jedoch immer mit dem charakteristischen dunklen Basalfleck in der Blütenmitte.

Mit der Paeonia suffruticosa «Shima Nishiki» gelang es einem Züchter gar eine Sorte mit variabler Blütenfarbe zu erschaffen. Dadurch können an ein und derselben Pflanze Blüten in unterschiedlichen Farben bewundert werden. Einige sind eher Weiss oder Rosa mit nur wenig Rot, andere leuchten in fast reinem Rot.

Erscheinungsbild Itoh-Hybriden

Die Itoh-Hybriden sind eine recht neue Kreuzung zwischen Stauden-Pfingstrosen und Strauch-Pfingstrosen, sogenannte «Intersektionelle Hybriden». Sie kombinieren die Robustheit und Langlebigkeit der Stauden-Pfingstrosen mit der Blütengrösse und Farbenvielfalt der Strauch-Pfingstrosen. Hier im Bild die beliebte Paeonia itoh «Bartzella».

Sie haben stabile, buschige Pflanzenstrukturen und eine lange Blütezeit. Einige Teile der Blütenstiele frieren im Herbst zurück, jedoch bleiben auch einige Teile als verholzte Stängel zurück.

Raffinierte Tricks

Fast scheint sie wie ein intelligentes Wesen, wenn man ihre raffinierten Tricks zur Erhöhung ihrer Reproduktions-Chancen genauer unter die Lupe nimmt.

Erstaunliche Symbiose
Die Blütenknospen der Pfingstrose sondern einen Zuckersaft ab, der Ameisen anlockt und ihnen als Nahrungsquelle dient.

Beim Sammeln dieses Zuckersafts befreien die Ameisen im Gegenzug für die Mahlzeit die Knospen von Schädlingen und kleinen Schmutzpartikeln.

Pollenfabrik Pfingstrose
Wenn auch einige Züchtungen leider keine Staubgefässe mehr besitzen, ist die Pfingstrose grundsätzlich eine Pollenfabrik der Extraklasse. Keine andere Blume produziert mehr Pollen als sie und auch Nektar ist in den Blüten reichlich vorhanden.

Mit den riesigen Blüten weitet sie die Gruppe ihrer Bestäuber geschickt auf grosse Insekten, wie Rosenkäfer aus und wird auch von Schmetterlingen gerne besucht.

Wetter-Schutz
Um die wertvollen Pollen vor Feuchtigkeit und die Fruchtknoten vor Kälte zu schützen, schliessen sich die Blüten nachts, bei starkem Regen oder Wind. Dies passiert scheinbar vorwiegend bei unbefruchteten Blüten.

Wird das Wetter wieder besser, öffnet sich die Blüte langsam wieder.

Pfingstrose für die Vase

Die romantischen Blüten der Pfingstrose sind auch als Schnittblumen sehr beliebt. Meist werden gefüllte Blüten verwendet, da diese besonders beeindruckend und romantisch wirken. Zudem halten sie sich am längsten in der Vase, bei richtiger Pflege bis zu 10 Tagen.

Wenn du Pfingstrosen aus dem eigenen Garten für die Vase schneiden möchtest, nimm erst mal eine Nase voll, bevor du sie dir ins Wohnzimmer stellst. Viele Pfingstrosen verströmen einen lieblichen bis intensiv süssen Duft, welcher den romantisch anmutenden Anblick noch unterstreicht. Einige haben aber auch einen eher unangenehmen Geruch, da sie sich auf die Bestäubung durch Käfer spezialisiert haben und diese Tierchen mögen scheinbar andere Gerüche als wir Menschen…

Tipps für längere Haltbarkeit

Damit sich die Pfingstrosen in der Vase möglichst lange halten, sollten sie knospig im sogenannten «Marshmallow-Zustand» geschnitten werden. Diesen ermittelst du durch das vorsichtige Abtasten der noch geschlossenen Knospen, welche ihre Farbe aber bereits enthüllt haben. Du solltest es bei den Knospen testen, die etwa gleich entwickelt sind wie die Mittlere im Bild unten.

Fühlen sie sich weich an – eben wie Marshmallows – ist der Entwicklungsstand perfekt. Schneidest du zu unreife Knospen, erblühen sie wahrscheinlich nie. Wartest du hingegen zu lange, verblühen die Pfingstrosen schneller.

Am frischesten sind die Pfingstrosen zeitig am Morgen, bevor ihnen die Sonne Wasser entzieht. Verwende ein scharfes Messer für einen glatten Schnitt und entferne nur punktuell Blüten, damit die Pflanze nicht kahl rasiert wirkt. Zudem ist es wichtig, maximal ein Drittel der Blüten einer Pflanze zu schneiden, da sie sonst zu viel Kraft verliert.

Zur besseren Aufnahme von Nährstoffen solltest du im oberen Bereich der Stiele einige Blätter belassen. Schneide die Stiele für eine bessere Wasseraufnahme schräg an und stelle sie so rasch wie möglich in frisches Wasser. Sie sollten immer bis etwa zur Hälfte im Wasser stehen. Achte darauf, dass in dem Bereich unter Wasser keine Blätter sind. Die Vase stellst du am besten an einen nicht zu heissen Ort ohne direkte Sonne und Zugluft.

Um die Haltbarkeit der Blüten zu verlängern, solltest du das Wasser alle 2 bis 3 Tage wechseln und die Blütenstiele dabei mit schrägem Schnitt ca. 3 cm kürzen.

Standort / Boden für Pfingstrosen

Die Wahl des richtigen Standortes für Pfingstrosen vor dem Kauf ist wichtig. Umzüge mag die Pflanze nämlich nicht wirklich. Am liebsten bleibt sie ihr ganzes langes Leben am gleichen Ort.

Die Pfingstrose ist eine pflegeleichte, robuste und wie wir nun wissen, auch sehr langlebige Pflanze – wenn sie denn am richtigen Platz steht. Hier passt der berühmte Satz: «Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht!» Oder eben bei gesundem Wuchs und üppiger Blüte. Doch welches sind die besten Voraussetzungen, damit diese anmutigen Schönheit ihre volle Pracht entfalten kann und mit jedem Jahr schöner wird?

Sonniger,
geschützter
Standort

Tiefgründiger
Boden ohne
Staunässe

Sonniger,
geschützter
Standort

Pfingstrosen lieben Sonne – je mehr, desto besser! Ein sonniger Standort fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die Blütenbildung. Ideal für Stauden-Pfingstrosen sind mindestens 6 Stunden Sonne pro Tag, Strauch-Pfingstrosen sind etwas toleranter und entwickeln sich auch mit nur halbtägiger Besonnung gut. Stehen die Pfingstrosen zu schattig, werden die Blüten kleiner und auch weniger zahlreich ausfallen.

Die Pfingstrose gehört zu den Tiefwurzlern und bildet fleischige Pfahlwurzeln, die zwischen 60 und 90 cm tief in den Boden wachsen. Sie geben der Pflanze Stabilität und gewährleisten durch ihre Speicherfähigkeit auch in Trockenperioden eine ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.

Damit sich diese Pfahlwurzeln frei entwickeln können, ist ein tiefgründiger Boden sehr wichtig. Ebenfalls sollte er gut durchlässig sein, damit sich kein Wasser stauen kann. Das würde schnell zum Faulen der fleischigen Wurzeln führen. Zu grossen Wurzeldruck von anderen Stauden oder Gehölzen mag die Pfingstrose gar nicht. Sie ist eine eher langsam wachsende Pflanze und würde dadurch zu stark verdrängt.

Bei Stauden-Pfingstrosen hilft ein geschützter Standort, die Blüten vor zu viel Wind zu bewahren. Vor allem gefüllte Blüten knicken bei viel Wind recht schnell um.

Strauch-Pfingstrosen sollten allerdings nicht zu geschützt stehen, da sie dann zu früh austreiben und das Risiko von Schäden durch Spätfröste viel grösser ist.

Falls du beim Pflanzen den falschen Standort gewählt hast und die Pflanze ihre volle Pracht aufgrund von Lichtmangel oder ungünstiger Bodenbeschaffenheit nicht entfalten kann, solltest du es trotzdem mit dem Umpflanzen probieren (im Herbst). Bei mir hat das bei Stauden-Pfingstrosen bisher immer recht gut funktioniert und die Pflanzen haben auch schon im Jahr darauf wieder mässig geblüht. Strauch-Pfingstrosen sind hier aber heikler und brauchen ein bis zwei Jahre länger als die Stauden-Pfingstrosen, um sich vom Umpflanzen zu erholen.

Pfingstrosen haben einen eher hohen Nährstoffbedarf. Da sie ihre Pfahlwurzeln bis tief in den Boden hinab strecken und auch dort mit der Zeit der Boden ausgelaugt ist, sollte man neue Pfingstrose nie an genau die gleiche Stelle pflanzen, wo vorher schon eine Pfingstrose länger als ca. 2 Jahre stand.

Pflanzung und Pflege von Pfingstrosen

Pfingstrosen düngen
Pfingstrosen haben einen recht hohen Nährstoffbedarf. Daher solltest du sie im Frühling nach dem Austrieb sowie ev. nochmals nach der Blüte mit organischem Dünger füttern. Kompost wäre zwar gut geeignet, kann jedoch Unkrautsamen enthalten, die nach der Keimung schwierig zwischen den dicken Wurzeln zu entfernen sind. Zudem kann Kompost Pilzbefall fördern. Arbeite den Dünger vorsichtig ein, um Wurzelverletzungen zu vermeiden.

Stauden-Pfingstrosen

Stauden-Pfingstrosen neu pflanzen
Stauden-Pfingstrosen solltest du höchstens 2 bis 3 cm tief einpflanzen. Man sagt, sie sollten nur so tief gepflanzt werden, dass sie noch die Kirchenglocken läuten hören.

Zu tief gesetzte Stauden-Pfingstrosen anheben
Zuerst setzt du mit etwas Abstand zur Pflanze eine Grabegabel unter die Wurzel. Dann hebelst du den Wurzelstock ein Stück nach oben bis zur idealen Höhe.

Stauden-Pfingstrosen umpflanzen
Wenn du ältere Pfingstrosen umpflanzen musst, solltest du die Wurzelstöcke immer teilen. Pflanzt du die Pfingstrose als Ganzes um, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie nie wieder richtig blüht.

Stauden-Pfingstrosen stützen
Vor allem gefüllte Blüten erreichen ein recht stattliches Gewicht. Bei Wind oder Regen kann dies zum Abknicken der Blütenstiele führen. Daher ist es sinnvoll, schon während dem Austrieb geeignete Stützen an der Pflanze anzubringen.

Stauden-Pfingstrosen schneiden
Verblühtes solltest du regelmässig wegschneiden, um die Samenbildung zu verhindern. Diese kostet die Pflanze viel Kraft, welche sie für die Bildung neuer Blüten verwenden könnte.

Wenn die Blütenstiele im Herbst zu welken beginnen, schneidest du sie kurz über dem Boden weg, um die Übertragung von Krankheitserregern möglichst zu verhindern.

Strauch-Pfingstrosen

Strauch-Pfingstrosen neu pflanzen
Strauch-Pfingstrosen werden meist durch Veredelung vermehrt. Das heisst, dass verholzte Strauch-Pfingstrosen-Zweige auf eine Stauden-Pfingstrosen-Wurzel gepfropft wird, um das Anwachsen zu erleichtern. Innert 2 bis 3 Jahren sollten die Zweige aber selbst Wurzeln bilden. Daher ist es wichtig, dass diese sogenannte Veredelungsstelle 5 bis 10 cm unter der Erdoberfläche liegt.

Strauch-Pfingstrosen umpflanzen
Wenn du es wagen willst, deine Strauch-Pfingstrose umzupflanzen, versuche möglichst viel Wurzelmasse zu erhalten. Beginne in etwa 30-45 cm Entfernung vom Hauptstamm den Wurzelballen mit einer Grabegabel abzustechen und arbeite dich in einem Kreis um die Pflanze herum. Das neue Pflanzloch sollte doppelt so breit und tief sein wie der Wurzelballen.

Strauch-Pfingstrosen schneiden
Verblühtes solltest du regelmässig wegschneiden, um die Samenbildung zu verhindern. Diese kostet die Pflanze viel Kraft, welche sie für die Bildung neuer Blüten verwenden könnte.

Falls die Blätter im Herbst nicht alle abfallen, solltest du sie entfernen, um die Übertragung von Krankheitserregern möglichst zu verhindern. Schneiden solltest du die Strauch-Pfingstrosen aber möglichst nicht, weil dabei meist die bereits bereiten Blütenknospen für das nächste Jahr mit entfernt werden. Falls die Pflanze doch zu gross geworden ist, musst du dich auf fehlende Blüten im Folgejahr gefasst machen.

Strauch-Pfingstrosen im Herbst aufbinden
Um das Abknicken der Äste durch schweren Schnee zu verhindern, solltest du Strauch-Pfingstrosen im Herbst locker mit einer Schnur zusammenbinden.

Haltung in Pflanzgefässen

Am besten gedeihen Pfingstrosen in tiefgründigem Boden. Man kann sie aber auch einige Zeit in einem Pflanzgefäss halten. Hier eignen sich Strauch-Pfingstrosen jedoch besser als Stauden-Pfingstrosen.

Das Pflanzgefäss muss mindestens 50 cm hoch und ca. 40 cm breit sein, damit sich die fleischigen Pfahlwurzeln frei entfalten können. Auch hier muss ein guter Wasserabzug gewährleistet sein.

Bei Stauden-Pfingstrosen sollte man zudem auf speziell klein bleibende Sorten zurückgreifen, wie:

  • Paeonia lactiflora «Little Medicine Man» (einfach, rosa)
  • Paeonia lactiflora «Dr. h.c. Steffen» (gefüllt, pink)
  • Paeonia lactiflora «Emma Klehm» (gefüllt, rosa)
  • Paeonia officinalis «Alba plena» (gefüllt, weiss)

Was passt zu Pfingstrosen?

Durch eine geschickte Kombination mit anderen Blühstauden entstehen wunderbare Gartenbilder. Ob du Pflanzen wählst, welche zeitgleich mit der Pfingstrose blühen oder solche, die sich in ihrer Blütezeit ablösen, ist ganz dir überlassen.


Aber was passt denn überhaupt zur Pfingstrose, was verträgt sich mit ihr? Ideale Pflanzpartner sind solche, die ebenfalls einen sonnigen bis halbschattigen Standort mögen und die Wurzeln der Pfingstrose nicht zu stark konkurrenzieren. Hier einige Beispiele:

  • Storchschnabel – er blüht den ganzen Sommer und bringt auch nach der Pfingstrosenblüte Farbe ins Beet.
  • Iris – ihre schwertförmigen Blätter geben einen schönen Kontrast, zudem blühen sie häufig zeitgleich mit Pfingstrosen.
  • Frauenmantel – seine gelblich-grünen filigranen Blüten untermalen die Pfingstrosenblüten dezent, ohne sie zu konkurrenzieren.
  • Ziersalbei oder Lavendel – die aufrechten Blütenrispen bieten schöne Akzente zu den opulenten runden Blüten der Pfingstrosen.
  • Katzenminze – auch sie hat rispenförmige Blüten und feines, leicht gräuliches Laub. Damit schafft auch sie schöne Kontraste.
  • Akelei – die zarten Blüten und das feine Laub ergänzen die Pfingstrosen sehr gut.

Bei Neuanlagen von Beeten können wir gerne die Auswahl und Bepflanzung für dich übernehmen. Du erreichst uns über unser Kontaktformular, 071 969 55 77 oder info@egligruen.ch.

Herkunft und Vorkommen der Pfingstrose

Die bekannteste Art, Paeonia lactiflora, hat ihren Ursprung in Asien. Aus Mittel- und Süd-Europa stammen Paeonia officinalis, peregrina und mascula. In Nordamerika ist die Paeonia brownii heimisch. Seit der Antike werden sie in diesen Regionen medizinisch genutzt und wachsen dort auch heute noch wild.

Botanik und Geschichte der Pfingstrose

Die Paeonia, wie die Pfingstrose mit botanischem Namen heisst, gehört zur Familie der Paeoniaceae (Pfingstrosengewächse), welche über 30 Arten und mittlerweile unzählige Sorten umfasst.

Ihren botanischen Namen verdankt sie dem griechischen Arzt Paeon. Er soll mit Extrakten aus Pfingstrosen verletzte Götter behandelt haben. Dies brachte ihm jedoch auch den Zorn des Heilgottes ein, weshalb ihn Zeus in eine Paeonie verwandelt habe. Ob dies zur Strafe oder zum Schutz Paeons vor der Rache des Heilgottes geschah, darüber scheiden sich offenbar die Geister der Gelehrten.

Nebst der Heilwirkung wird die Pfingstrose auch seit jeher als Zierpflanze geschätzt und gilt als edle Pflanze. Sie wurden gar als wertvolle Geschenke zwischen Königen und Adligen ausgetauscht.

Asien ist sicherlich die Hochburg der Pfingstrosen, denn dort hat sie eine lange Tradition und grosse Bedeutung sowohl in der Gartenbaukunst als auch in der Medizin. In China wurde die Pfingstrose vor über 2000 Jahren während der Qin- und Han-Dynastie erstmals kultiviert. In der darauf folgenden Tan-Dynastie wurde sie besonders populär. Schon bald wurde sie als «Königin der Blumen» verehrt und ist seither in China ein Symbol für Reichtum, Ehre und Schönheit. Die Stadt Luoyang spielt seit dieser Zeit eine bedeutende Rolle in der Pfingstrosenkultur. Sie gilt als «Hauptstadt der Pfingstrosen» und veranstaltet jährlich eines der weltweit grössten Pfingstrosen-Festivals mit über 1000 verschiedenen blühenden Exemplaren in verschiedenen Parks und Gärten der Stadt.

Ab dem 8. Jahrhundert gelangen die Pfingstrosen dann von China auch nach Japan, wo sie Mut und Entschlossenheit verkörpern. Die Japaner waren schnell angesteckt vom Pfingstrosen-Fieber und züchteten ebenfalls viele neue Sorten.

In Europa wird sie vorwiegend mit Romantik und Liebe assoziiert und daher auch gerne in der Hochzeits-Floristik verwendet. Die in Europa heimischen Arten wurden seit der Antike für medizinische Zwecke angebaut. Als im Mittelalter Klostergärten entstanden, wurden sie dort kultiviert und studiert. Zu dieser Zeit gelangten auch asiatische Arten mitsamt neuem Wissen um ihre Heilkräfte in die Klöster. Erst im 18. Jahrhundert wurde die Pfingstrose vermehrt als Zierpflanze kultiviert und erlangte schnell grosse Beliebtheit.

Ist die Pfingstrose giftig?

Vor allem das in Pfingstrosen enthaltene Paeonol und Paeoniflorin sind in grossen Mengen giftig für Mensch und Tier. Beide Stoffe werden aber auch medizinisch verwendet, die Menge macht also das Gift. Die grösste Konzentration findet sich in den Wurzeln und Blättern. Werden diese in grösseren Mengen gegessen, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden und Schwindel-Gefühlen kommen. In den Blütenblättern sind nur sehr wenige enthalten. Daher können sie sogar für die Herstellung von feinem Pfingstrosen-Sirup verwendet werden. Beim Einkochen verpuffen die Giftstoffe fast restlos und Sirup trinkt man ja im Normalfall nicht literweise und unverdünnt…

Wenn du kleine Kinder oder verfressene Haustiere hast, pflanzt du die Pfingstrose aber sicherheitshalber etwas ausser Reichweite.

Die Pfingstrose in der Volksmedizin, Parfüm- und Kosmetikindustrie

Inhaltsstoffe und Wirkung der Pfingstrose

Die Pfingstrose enthält viele bioaktive Inhaltsstoffe, wie Paeoniflorin, Flavonoide, Triterpenoide, Polysaccharide, Gallotannine und Alkaloide. Diese werden in der traditionellen und modernen Medizin vielseitig eingesetzt. Wie der Hamamelis werden der Pfingstrose entzündungshemmende, schmerzlindernde und antioxidative Wirkung zugeschrieben. Zudem soll sie immunmodulierende und neuroprotektive Eigenschaften haben. All dies macht die Pfingstrose zur wertvollen Komponente in verschiedenen therapeutischen Anwendungen.

Das Paeoniflorin ist der bekannteste Pfingstrose und hat entzündungshemmende, schmerzlindernde, stimmungsaufhellende und beruhigende Eigenschaften. Es moduliert die Freisetzung und Aufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin und hat neuroprotektive Effekte.

Anthocyane verleihen den Pfingstrosenblüten nicht nur ihre rote Farbe. Sie gehören zu den Flavonoiden, welche eine antioxidative, entzündungshemmende und immunstärkende Wirkung haben.

Triterpenoide haben entzündungshemmende, antitumorale und antimikrobielle Eigenschaften. Sie sollen zur Verringerung von Entzündungen und zur Hemmung des Tumorwachstums beitragen.

Polysaccharide stärken das Immunsystem und haben antioxidative Eigenschaften. Sie werden häufig in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, um das Immunsystem zu stärken und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

Gallotannine haben zusammenziehende, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Sie können helfen, Blutungen oder Durchfälle zu stoppen und die Heilung von Wunden zu fördern.

Einige Alkaloide in der Pfingstrose haben beruhigende und schmerzstillende Eigenschaften. Sie können zur Linderung von Schmerzen und zur Förderung des Schlafs beitragen.

Verwendung in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)

Die Pfingstrose wird seit Ewigkeiten in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt. Ihre entzündungshemmenden, schmerzstillenden, krampflösenden und hautpflegenden Eigenschaften machen sie zu einem wertvollen Bestandteil der pflanzlichen Medizin.

Schmerz- und Entzündungshemmung
Studien haben gezeigt, dass Pfingstrosenextrakte entzündungshemmende Verbindungen enthalten, die bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis und anderen entzündlichen Erkrankungen hilfreich sein können.

Menstruationsbeschwerden
Die Pfingstrose wird traditionell zur Linderung von Menstruationsschmerzen und zur Regulierung des Menstruationszyklus verwendet. Sie kann helfen, Menstruationskrämpfe zu lindern und hormonelle Ungleichgewichte zu regulieren. Kombinationen mit anderen Kräutern wie Süssholz (Glycyrrhiza) sind in der TCM gängig.

Behandlung von Krampfanfällen
In der traditionellen Medizin wurde die Pfingstrose zur Behandlung von Epilepsie und anderen krampfartigen Zuständen eingesetzt. Es wird angenommen, dass bestimmte Alkaloide in der Pfingstrose krampflösende Eigenschaften haben, die helfen können, Krampfanfälle zu kontrollieren.

Hautgesundheit
Extrakte aus Pfingstrosenwurzeln werden in Hautpflegeprodukten verwendet, um die Haut zu beruhigen, zu befeuchten und zu verjüngen. Die antioxidativen Eigenschaften der Pfingstrose tragen dazu bei, die Haut vor freien Radikalen zu schützen und Entzündungen zu reduzieren.

Stimmungsaufhellung, Beruhigung, Schlafförderung
Pfingstrosenwurzelextrakte werden manchmal zur Behandlung von Angstzuständen und Depressionen verwendet. Die beruhigenden und stimmungsaufhellenden Effekte der Pfingstrose können auf seine Fähigkeit zurückgeführt werden, die Neurotransmitter im Gehirn (wie Serotonin und Dopamin) zu beeinflussen. Hierbei sollen vor allem Paeoniflorine und Alkaloide massgebend sein.

Verbesserung der Lebergesundheit
In der TCM wird die Pfingstrose zur Unterstützung der Lebergesundheit und zur Behandlung von Lebererkrankungen verwendet. Pfingstrosenextrakte sollen die Leberfunktion unterstützen und schädliche Toxine aus dem Körper entfernen.

Verwendung in der Parfüm- und Kosmetik-Industrie

Durch ihren lieblichen, süssen und blumigen Duft wird die Pfingstrose seit Jahrhunderten gerne in allerlei Düften und Parfüms verwendet. Das aus den Blüten gewonnene ätherische Öl ist Basis vieler bekannter Parfüms und sorgt für einen blumigen Duft, der lange anhält. Häufig wird er mit den Düften von Lavendel, Rose und Jasmin kombiniert. Auf parfumo.de sind über 4300 Parfüms gelistet, in denen der Pfingstrosen-Duft verwendet wird.

Auch in kosmetischen Produkten ist sie eine beliebte Zutat aufgrund ihres angenehmen Duftes und ihrer antioxidativen Eigenschaften. Diese sollen die Haut beruhigen, verjüngen und sie mit Feuchtigkeit versorgen.

Pfingstrosen-Sirup

Wenn du mal was Neues ausprobieren möchtest, dann versuch es doch mal mit Pfingstrosensirup. Auch wenn vor allem in den Wurzeln und Blättern der Pfingstrose Stoffe enthalten sind, die beim Verzehr grosser Mengen zu Beschwerden führen, kannst du mit den Blütenblättern bedenkenlos einen Sirup herstellen. Durch das Kochen gehen die wenigen enthaltenen Giftstoffe verloren.

Du kannst Pfingstrosensirup in Getränken wie Limonade oder Cocktails, über Eiscreme, in Joghurts oder sogar in Salatdressings verwenden. Er verleiht einen einzigartigen, blumigen Geschmack. Achte darauf, dass du nur Pfingstrosenblüten verwendest, die nicht mit Pestiziden behandelt wurden, damit der Sirup lecker UND sicher ist.

Mit diesem einfachen Rezept bringst du den wunderbaren Duft und Geschmack der Pfingstrose in deine Küche:

Zutaten

  • 2 Tassen Pfingstrosenblütenblätter (verwende nur ungespritzte Blüten)
  • 2 Tassen Wasser
  • 2 Tassen Zucker
  • 1 Esslöffel Zitronensaft

Anleitung

  1. Pfingstrosenblüten vorbereiten:
    • Pflücke die Pfingstrosenblüten am frühen Morgen, wenn sie am frischesten sind.
    • Entferne die Blütenblätter und achte darauf, dass keine grünen Teile oder Stängel dabei sind, da diese bitter schmecken können.
    • Spüle die Blütenblätter vorsichtig ab, um Schmutz und Insekten zu entfernen.
  2. Sirup kochen:
    • Gib die Blütenblätter zusammen mit dem Wasser in einen Topf und bringe die Mischung zum Kochen.
    • Reduziere die Hitze und lasse die Mischung etwa 10 Minuten köcheln, bis das Wasser die Farbe und den Duft der Pfingstrosen annimmt.
  3. Blütenblätter entfernen:
    • Siebe die Blütenblätter ab und fange das duftende Wasser in einem separaten Behälter auf.
  4. Sirup herstellen:
    • Gib das Pfingstrosenwasser zurück in den Topf und füge den Zucker hinzu.
    • Erhitze die Mischung unter Rühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
    • Füge den Zitronensaft hinzu und lasse den Sirup für weitere 5 Minuten köcheln.
  5. Abfüllen und lagern:
    • Giesse den heissen Sirup in sterilisierte Flaschen oder Gläser und verschliesse diese sofort.
    • Lasse den Sirup abkühlen und bewahre ihn im Kühlschrank auf. Dort hält er sich mehrere Wochen.

Die schönsten Pfingstrosen-Sorten

Durch die unzähligen Arten und Sorten ist die Auswahl riesig und kann schon einmal überfordern. Hier habe ich dir einige der schönsten Sorten zusammengetragen:

Stauden-Pfingstrosen

Einfache Blüten (besonders wertvoll für Bienen):

  • Paeonia lactiflora «Krinkled White»
    Diese Sorte hat einfache, schalenförmige, weisse Blüten mit gelben Staubgefässen. Sie ist bekannt für ihre Reinheit und Eleganz
  • Paeonia lactiflora «Sea Shell»
    Eine Sorte mit einfachen, schalenförmigen, rosa Blüten. Sie ist sehr elegant und hat eine lange Blütezeit.
  • Paeonia lactiflora «Doreen»
    Sie besitzt ungefüllte pinkfarbene Blüten mit gelber Blütenmitte und einem angenehmen Duft.
  • Paeonia «Scarlett O’Hara»
    Diese schöne Sorte hat einfache, leuchtend rote Blüten. Sie ist sehr wuchskräftig und blütenreich.
  • Paeonia «Claire de lune»
    Diese aussergewöhnliche Sorte war in den 50er-Jahren ein Meilenstein der Päonienzüchtung. Selten passt ein Name so gut, denn die sanft primelgelben Blütenblätter, die ein Zentrum aus goldenen Staubgefässen umgeben, schimmern in der Dämmerung wie weiches Mondlicht. 

Halbgefüllte Blüten (besonders wertvoll für Bienen):

  • Paeonia «Coral Charme»
    Diese Sorte bietet nebst intensivem Duft ein einzigartiges Farbspiel. Korallenfarbene Knospen entfalten sich zu kräftig rosa gefärbten Blüten, die in leuchtendes Lachsrosa übergehen. Zum Ende der Blütezeit werden die Blüten dann cremefarben.
    Sehr gut zum Schnitt geeignet.
  • Paeonia lactiflora «Miss America» 
    Mehrfach preisgekrönte Sorte mit fein duftenden, halbgefüllten, weissen Blüten mit gelben Staubgefässen in der Mitte. Die Blüten sind auffallend gross und blühen eher früh.

Gefüllte Blüten:

  • Paeonia lactiflora «Festiva Maxima»
    Sie besitzt grosse, gefüllte weissen Blüten mit roten Sprenkeln in der Mitte, die ihr eine besondere Note verleihen. Sie verströmen zudem einen herrlichen Duft.
  • Paeonia lactiflora «Sarah Bernhardt»
    Eine der bekanntesten und beliebtesten Sorten mit grossen, duftenden, voll gefüllten rosa Blüten. Sie hat robuste Stängel und eine lange Blütezeit.
  • Paeonia officinalis «Rubra Plena»
    Diese Sorte hat gefüllte, dunkelrote Blüten und ist bekannt für ihre reiche Farbe und historische Bedeutung. Sie blüht früh und hat robuste Stängel.
  • Paeonia officinalis «Alba Plena»
    Eine traditionelle Sorte mit gefüllten, rein weissen Blüten. Sehr elegant und eine der ältesten kultivierten Pfingstrosen.
  • Paeonia lactiflora «Karl Rosenfield»
    Eine beeindruckende Sorte mit grossen, doppelt gefüllten, tiefroten Blüten. Sie ist wegen ihrer intensiven Farbe und ihres kräftigen Wuchses sehr beliebt.
  • Paeonia lactiflora «Golden Wheel»
    Diese Stauden-Pfingstrose hat gefüllte, zitronengelbe Blüten und betört mit einem leichten, angenehmen Duft.

Japanische Blüten:

  • Paeonia lactiflora «Bowl of Beauty»
    Diese japanische Blütenform hat auffällige, halbgefüllte Blüten mit rosafarbenen äusseren Blütenblättern und einem cremefarbenen Zentrum. Sehr dekorativ und beliebt wegen ihres einzigartigen Aussehens.
  • Paeonia «Buckeye Belle»
    Fantastische Fernwirkung mit halbgefüllten, samtig karminroten Blütenblättern. Die Blütenmitte ist voller blassgoldener Staubgefässe, die mit roten Petaloiden durchsetzt sind.

Strauch-Pfingstrosen

  • Paeonia suffruticosa «Kamata-nishiki»
    Eine wunderschöne Strauch-Pfingstrose mit gefüllten, leuchtend roten Blüten. Sie ist eine traditionelle japanische Sorte, die wegen ihrer intensiven Farbe geschätzt wird.
  • Paeonia suffruticosa «Shimadaijin»
    Diese Sorte hat grosse, halbgefüllte bis gefüllte, tiefviolette Blüten. Sie ist sehr beeindruckend und hat eine lange Blütezeit.
  • Paeonia suffruticosa «Yachiyo-tsubaki»
    Sie hat grosse, gefüllte, hellrosa Blüten und ist für ihre Eleganz und Schönheit bekannt. Ihr Duft ist sehr angenehm.
  • Paeonia suffruticosa «Hana-kisoi»
    Mit ihren zarten, gefüllten rosa Blüten ist diese Sorte eine wahre Schönheit im Garten. Sie hat eine lange Blütezeit und ist sehr dekorativ.
  • Paeonia suffruticosa «Shima Nishiki»
    Originelle Wirkung, da an einer Pflanze oft unterschiedliche farbige Blüten blühen. Manchmal sind sie weiss mit Rosa und Roten Streifen, andere sind Rot mit nur wenig weissen Stellen.

Hybriden

  • Paeonia Itoh «Hillary»
    Eine beeindruckende Sorte mit halbgefüllten, korallenrosa Blüten, die im Verlauf der Blütezeit verblassen. Sie ist sehr dekorativ und duftet angenehm.
  • Paeonia Itoh «Bartzella»
    Eine der bekanntesten Itoh-Hybriden mit grossen, halbgefüllten, leuchtend gelben Blüten und einem angenehmen Duft. Sie ist sehr robust und hat eine lange Blütezeit.
  • Paeonia Itoh «First Arrival»
    Eine frühe Itoh-Hybride mit grossen, halbgefüllten, rosa Blüten. Sie ist robust und hat eine lange Blütezeit, was sie zu einer beliebten Wahl macht.
  • Paeonia Itoh «Julia Rose»
    Diese Sorte hat halbgefüllte Blüten, die von Rosa zu Gelb verblassen, und ist wegen ihres Farbwechsels sehr beliebt. Sie besitzt einen leichten Duft und eine lange Blütezeit.
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Saison-Tipp Frühling: Schmackhaftes aus dem Ziergarten

Saison-Tipp Frühling: Schmackhaftes aus dem Ziergarten

Dekorativ warten sie in Gartenbeeten und Blumenkästen darauf, von uns «vernascht» zu werden. Nein, hier geht es nicht um Obst und Beeren, sondern um essbare Zierpflanzen.

Bekannt für ihre Essbarkeit sind Ringelblume, Kamille oder Echinacea, die auch medizinisch verwendet werden. Ganze Blüten oder einzelne Blütenblätter geben auch eine hübsche und schmackhafte Deko für spezielle Gerichte ab. Ebenfalls werden dafür häufig Kapuzinerkresse, Stiefmütterchen, Veilchen, Kornblumen und Rosen verwendet. Aus dem Ziergarten kann aber auch noch einiges auf den Teller, was du vermutlich eher nicht auf der Menükarte erwartet hättest.

Ebenfalls essbare Blüten haben Phlox, Indianernessel, Glockenblume, Storchschnabel, Katzenminze und Tagetes – ja sogar Gehölze, wie Magnolie, Hibiskus, Judasbaum oder Klettertrompete.

Zudem gibt es da aber auch noch Zierpflanzen, die du sozusagen mit Stumpf und Stiel verschlingen kannst. Eine davon ist die Hosta.

Du kennst die Hosta vielleicht auch als Funkie oder Herzblattlilie. Sie ist eine der beliebtesten Blattschmuckstauden für schattige Bereiche, denn ihre unzähligen Sorten bieten eine enorme Vielfalt an Farben und Zeichnungen der meist herzförmigen Blätter. Einfarbig oder kontrastfarbig gerandet können diese diverse Grün-, Gelb- und Weiss-Töne aufweisen. Ungefähr im Juli/August bilden sich hübsche weisse oder blass violettfarbene Glockenblüten, aus denen sich interessante Samenstände entwickeln.

Die Hosta als Delikatesse

Die Hosta gehört zur Familie der Spargelgewächse und ist in Asien auch als Frühlings-Gemüse bekannt. Je nach Land und Region landen junge Triebe und Blätter sowie Knospen und Blüten – roh, gedünstet, gekocht oder frittiert – in den verschiedensten Gerichten.

Der Geschmack soll je nach Sorte variieren. Bei einigen sollen Sprossen und Blätter ähnlich schmecken wie eine Mischung aus Spargeln und Frühlingszwiebeln. Die Sorten, welche ich bereits probiert habe, erinnern mich persönlich eher an milden Lauch.

Bei Blüten sei der Geschmack mild und leicht süsslich. Hier gilt: je stärker sie duften, umso besser schmecken sie. «Hosta plantaginea» mit grossen duftenden Blüten soll die Sorte mit den schmackhaftesten Blüten sein.

Vor allem in Japan hat die kulinarische Verwendung der Hosta eine lange Tradition. Obwohl die Pflanze auf japanisch «Giboushi» heisst, wird die Hosta als Gemüse aber «Urui» genannt. Sie gehört zu den sogenannten «Sansai» (Wildgemüse / Berggemüse), wozu unter anderem auch die Sprosse von Straussenfarn, Bambus und Aralien zählen.

Aufgrund der immer grösseren Nachfrage wird «Urui» heute aber auch gewerblich kultiviert und in Supermärkten verkauft (wie bei uns Spargeln). Scheinbar wird vor allem die «Hosta montana» etwas seltener auch die «Hosta sieboldiana» angebaut. Ein eher neuer Trend ist «Yuki urui» (weisse Urui), die vor Licht geschützt kultiviert werden und daher zarter und milder sein sollen.

Ernte und Verwendung der Hosta

Für einige Hosta-Liebhaber ist es vielleicht unvorstellbar, ihre Prachtexemplare zu verspeisen. Und ja, man muss auch nicht alles essen. Wenn du trotzdem einmal von der Hosta kosten willst, kannst du junge Triebe, frische Blätter sowie Blütenknospen und Blüten roh, gedünstet oder gebraten geniessen. Zwiebeln, Knoblauch oder auch gebratener Speck sollen hervorragend zu Sprossen und jungen Blättern passen. Die Hosta, insbesondere ihre Knospen und Blüten, im Teigmantel zu frittieren ist in Japan sehr beliebt und übrigens eine lange Tradition. Diese Zubereitungsart nennt sich «Tempura».

Wenn die Hosta im Frühling ihre spitzen Triebe aus der Erde schiebt, beginnt die Erntezeit. Falls du noch Hemmungen hast, deiner Hosta mit dem Messer zu Leibe zu rücken, kann ich dich beruhigen. Häufig wachsen ihre Triebe schon nach wenigen Jahren so dicht beisammen, dass sie kaum noch Platz haben, sich zu entfalten. Den einen oder anderen Spross wegzuschneiden, verschafft den restlichen mehr Luft zum Wachsen.

Sprossen und junge Triebe

Ernte:
Wenn die Sprossen ca. 5 – 10 cm lang und möglichst noch ganz eingerollt sind, schneidest du sie mit einem scharfen Messer dicht über dem Boden ab. Dann sollen sie besonders zart und geschmackvoll sein. Vergiss nicht, sie zu waschen, denn diese Dinger bohren sich ja durch die Erde und das hinterlässt häufig Spuren…

Verwendung:
In Saucen oder Suppen, blanchiert, gedünstet, karamellisiert, gebraten oder gegrillt (mit etwas Öl, Zwiebel oder Knoblauch, auch gebratener Speck soll hervorragend passen).

Junge Blätter

Ernte:
Frisch nachwachsende Blätter laufend nach Bedarf. Nur wenige Blätter auf einmal von der gleichen Pflanze entfernen.

Verwendung:
Junge Blätter sind am zartesten und eignen sich besonders für Salate oder zum Frittieren. Ältere Blätter sind etwas zäher, können aber gekocht (wie Spinat) oder zum Einrollen von Speisen (wie Mangold) trotzdem verwendet werden.

Blüten-Knospen

Ernte:
Die noch kompakten Knospen vor der Blüte (ca. ab Juli) mit einem scharfen Messer entfernen.

Verwendung:
Im Salat, als Deko, frittiert oder eingelegt.

Blüten

Ernte:
Frisch geöffnete Blüten abpflücken (bester Geschmack)

Verwendung:
Frisch im Salat, als Deko auf salzigen oder süssen Speisen. Eingelegt, im Teigmantel frittiert oder verzuckert (mit Eiweiss und Puderzucker kurz gebacken).

Zum Verzuckern sollen sich helle und duftende Blüten besonders eignen, zum Frittieren und Dünsten dunkelviolette. Diese sollen sich bei der Verarbeitung wunderbar blau färben.

Rezept-Inspirationen für Hosta

Da Hosta als Gemüse bei uns eher unbekannt ist, sind nicht so viele Rezepte auffindbar. Auf foragerchef.com findest du aber einige interessante Ideen des amerikanischen Kochs Alan Bergo.

Delikatesse für Menschen, giftig für Haustiere

Bei der Hosta verhält es sich ähnlich wie mit Schokolade – eine Delikatesse für Menschen, aber schädlich für Hunde (wie auch Katzen, Pferde und Fische). Glücklicherweise scheinen Haustiere aber auch kein Interesse an der Pflanze zu zeigen. Sie haben es scheinbar im Gespür, dass die in der Hosta enthaltenen Saponine für sie giftig sind. Ganz anders ist dies leider bei Schnecken, Hasen, Rehen und Hirschen – die kosten bei Gelegenheit immer mal wieder von der Hosta und vertragen sie genauso gut wie wir Menschen.

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Hamamelis / Zaubernuss

Hamamelis / Zaubernuss

Lieblingspflanze von Markus Brülisauer

Markus Brülisauer
(Bauführer Gartenpflege)

Für Markus Brülisauer (Bauführer Gartenpflege) ist völlig klar, wieso seine Lieblingspflanze als «Königin der Winterblüher» gilt. Wie kleine Feuerwerke wirken die Blüten-Pompons der Hamamelis und zaubern in einer äusserst ungewöhnlichen Jahreszeit Farbkleckse in die Gärten. Sortenabhängig sind die Blüten gelb, orange, rot oder pink und verströmen einen angenehm süsslichen Duft. Nach diesem fulminanten Auftritt besticht die Hamamelis zwar mit ihrem ansprechenden Wuchs, ist jedoch über den Sommer eher unscheinbar. Dann läuft sie aber nochmals zur Höchstform auf und lässt die Gartensaison mit wunderbar gefärbtem Herbstlaub ausklingen.

Die Hamamelis ist aber nicht nur ein beliebtes Ziergehölz, denn auch in der Naturheilkunde und Kosmetikindustrie wird sie gerne verwendet. Hole dir hier weitere spannende Infos und Tipps zu dieser vielseitigen Pflanze. Erfahre, wieso sie «Zaubernuss» genannt wird und über welche erstaunlichen «Special-Effects» sie verfügt. Viel Spass beim Lesen!

Heitere Gartengrüsse

Julian

Steckbrief Hamamelis / Zaubernuss

Grösse: Höhe 2 – 5 m / Breite 1,5 – 5 m (sortenspezifisch)
Wuchs: 15 – 40 cm pro Jahr
Wuchsform: locker trichterförmig, gut verzweigt
Stammform: mehrstämmig, einstämmig
Pflanzenart: Gross-Strauch / Klein-Baum
Wurzeltyp: Herzwurzler (Flachwurzler)
Blatt: grün, oval, leicht gezahnt, intensive Herbstfarben
Blüte: gelbe, orange, rote, pinke oder mehrfarbige Pompons
Blütezeit: zwischen September und März (stark sortenspezifisch)
Bestäubungsart: Insekten und Wind
Frucht: Kapselfrucht
Giftigkeit: nicht giftig
Familie: Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae)
Insektenfreundlichkeit: Ja, frühe Nektarquelle
Schnittverträglichkeit: eher schlecht, Schnitt nicht nötig
Frosthärte: gut (bis ca. -20° C)
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: tiefgründig, durchlässig, frisch bis mässig feucht
Erde: humos, nährstoffreich, leicht sauer bis neutral, möglichst kalkfrei
Salzverträglich: gering
Kalkverträglichkeit: nein
Verwendung: Solitär, Parkanlagen, Rhododendron-Garten, Waldgarten, Insektengarten, japanischer Garten, Kübelpflanze

Erscheinungsbild Hamamelis / Zaubernuss

Als langsam wachsendes Gehölz erreicht die Hamamelis erst in hohem Alter ihre maximale Grösse und bildet (je nach Sorte) eine teils recht breite Krone. Auch wenn sie viele Jahre kompakt bleibt, solltest du ihr daher trotzdem bereits bei der Pflanzung genügend Platz einräumen.

Anders als die meisten Pflanzen trumpft die Hamamelis nicht im Frühling oder Sommer mit ihren Vorzügen auf. Zu dieser Jahreszeit zeigt sie sich eher unscheinbar. Das beliebte Solitärgehölz hat seinen grossen Auftritt erst dann, wenn sich die meisten anderen Pflanzen bereits von der Bildfläche verabschieden.

Ab September/Oktober öffnet die Hamamelis vernalis als einzige Herbstblüherin unter den insgesamt 6 Arten ihre kleinen gelben Blüten, die leider etwas im Laub versteckt sind. Die einzige medizinisch verwendete Art ist daher optisch nicht so ansprechend wie ihre Verwandten.

Nach diesem eher unspektakulären Anfang wissen sich die restlichen 5 Hamamelis-Arten dann aber besser in Szene zu setzen. Ihr Blätterkleid ist nun sortenabhängig unterschiedlich bunt gefärbt. So leuchten sie mit den letzten Herbstblühern um die Wette, um bereits kurze Zeit später feuerwerksartige Farbkleckse in die winterliche Umgebung zu zaubern. Auch Zeitpunkt und Farbe der Blüten hängen von der jeweiligen Sorte ab.

Den Titel als «Königin der Winterblüher» hat die Hamamelis absolut verdient, denn ihre extravaganten Blüten verströmen bei gutem Wetter zudem einen angenehm süsslichen Duft! Gepaart mit ihrer schönen Herbstfärbung, dem harmonischen Wuchs und teils sehr interessantem Stammbild, ist die Hamamelis eine Bereicherung für Gärten und Terrassen.

Dass die Hamamelis zu den eher teuren Gehölzen gehört, liegt aber nicht an ihrem königlichen Titel. Der Grund dafür sind ihr langsamer Wuchs sowie die recht schwierige Vermehrung. Der etwas höhere Preis sei ihr aber verziehen, denn bereits junge Exemplare weisen meist schon eine schön verzweigte Trichterform auf und blühen reich. Zudem kannst du beim Unterhalt sparen. Die Hamamelis ist eine robuste Pflanze und wird nur selten von Krankheiten befallen. Ebenso benötigt sie keinen Rückschnitt, den sie übrigens auch nicht gut verträgt. Beschränke dich daher auf das vorsichtige Ausschneiden von beschädigten Zweigen.

Blüten und Früchte

Die Knospen für ihr winterliches Blütenspektakel bildet die Hamamelis bereits im Herbst. Je nach Sorte und Witterung sitzen dann zwischen Dezember und März gelbe, orange, rote, pinke oder gar mehrfarbige Blüten wie winzige Pompons auf den Zweigen. Diese extravagante Optik entsteht durch lange, schmale Blütenblätter, die wie bunte Bänder an einem kleinen, ziemlich unscheinbaren Blütenkelch befestigt sind. Dieser ist meist purpurfarben und bietet einen schönen Kontrast zu gelben und orangen Kronblättern.

Und hier kommt nun der «Special-Effect Nr. 1»: Als Frostschutz bei allzu eisigen Temperaturen rollen sich die Blütenblätter ein, wie winzige Party-Luftrüssel, und so übersteht die Blüte Temperaturen bis -10 °C unbeschadet. Steigen die Temperaturen wieder an, rollen sich die Blütenblätter meist vollständig wieder auf. Häufig ist die Blüte danach aber etwas weniger schön und hält sich kürzer. Ein geschützter Standort hilft dabei, dies etwas zu umgehen.

Die Blüten der «Hamamelis virginiana» unterscheiden sich etwas von den anderen Arten. Bei der einzigen Herbstblüherin öffnen sich die Knospen bereits zwischen September und Oktober. Die Blüten sind vergleichsweise klein und verbreiten einen eher unangenehmen Geruch anstelle des typisch süsslichen Dufts.

«Special-Effect Nr. 2» betrifft die Fortpflanzung. Auch hier hat die Hamamelis eine interessante Taktik. Mit ihrem angenehm süsslichen Duft lockt sie Insekten an und bietet diesen eine willkommene Nahrungsquelle. Zusätzlich kann sie aber auch durch den Wind bestäubt werden, falls die Temperaturen für Insekten zu kalt sind.

Aus den bestäubten Blüten entstehen aber keine Nüsse, wie der Name «Zaubernuss» vermuten liesse, sondern eiförmige Fruchtkapseln mit max. 2 Samen. Durch die ungewöhnlich lange Reifedauer von bis zu 11 Monaten sind an diesem Gehölz durchaus Früchte und Blüten gleichzeitig anzutreffen.

Damit nun zu «Special-Effect Nr. 3»: Sind die Fruchtkapseln reif, platzen diese mit einem gut hörbaren Knall auf. Dabei schleudern sie ihre Samen mit unglaublicher Wucht bis zu wissenschaftlich belegten 18 m weit heraus.

Blätterkleid

Blätter spriessen bei der Hamamelis (ausser bei H. virginiana) erst nach der Blüte. Sie sind mittel- bis dunkelgrün und ihre ovale, leicht gezahnte Form erinnert an Haselnuss-Blätter.

Daher bekam die Hamamelis in früheren Zeiten auch die Namen «Zaubernuss» oder «Hexenhasel» (in englisch «witch hazel»). Diese werden bis heute benutzt, obschon sie auch etwas verwirren. Denn wie du nun weisst, wachsen an der Hamamelis keine Nüsse und auch botanisch gesehen gehören die beiden Gehölze in völlig unterschiedliche Familien. Ohnehin ist die Ähnlichkeit ihrer Blätter nur vage, denn die der Hamamelis sind etwas kleiner und dicker als die der Haselnuss. Zudem sitzen Haselblätter versetzt am Zweig (wechselständig), wogegen Hamamelisblätter sich meist direkt gegenüberliegen (gleichständig).

Spätestens im Herbst verrät sich dann aber die Hamamelis mit einem weiteren Farbspektakel. Mit bunt gefärbtem Laub in Tönen von Gelb, Orange, Rot bis Purpur lässt sie die Saison ausklingen. Die Ausprägung der Herbstfarbe ist abhängig von der jeweiligen Sorte. Es gibt sogar Sorten mit musterartigen Farbverläufen. Weitere Faktoren für eine besonders ausgeprägte Färbung sind Sonneneinstrahlung, Wetter, Nährstoff- und Wasserversorgung. Aber woher genau kommen eigentlich die Herbstfarben der Blätter?

Wie gross wird Hamamelis / Zaubernuss?

Wie bei allen Gehölzen hängt auch bei der Hamamelis die maximale Grösse immer stark ab von Sorte, Standort, Bodenbeschaffenheit sowie Licht- und Platzverhältnissen. Durch ihr langsames Wachstum erreicht sie erst in hohem Alter eine ungefähre Endhöhe von 2 bis 5 Metern und einer recht ausladenden Krone. Deren Breite kann dann sogar mehr messen als ihre Höhe. Auch wenn die Hamamelis nur langsam wächst, solltest du ihr darum trotzdem bereits bei der Pflanzung genügend Platz einräumen.

Kann man Hamamelis / Zaubernuss klein halten?

Die Hamamelis ist nicht gut schnittverträglich. Darum solltest du auf Rückschnitte möglichst verzichten und sie selbstständig ihre Form finden lassen. Das kann sie nämlich richtig gut. Zudem bleibt die Hamamelis durch ihr langsames Wachstum ohnehin recht lange in überschaubarer Grösse.

Wenn du Zweifel bezüglich der Grösse hast, solltest du dich vor dem Kauf über die unterschiedlichen Grössen der verschiedenen Sorten informieren.

Ist Hamamelis / Zaubernuss giftig?

Nein, die Zaubernuss ist nicht giftig. Im Gegenteil, die Hamamelis hat sogar heilende Kräfte. Sie wird gegen allerlei Hautbeschwerden und neuerdings auch in Kosmetika eingesetzt.

Du kannst also bedenkenlos eine Hamamelis in deinen Garten einziehen lassen, auch wenn du ihn mit Kindern und Tieren teilst.

Standort und Boden für Hamamelis / Zaubernuss

Da die Hamamelis im Winter blüht, sollte sie an einen Ort im Garten einziehen, wo du sie aus dem Fenster gut siehst. Pflanzt du sie in der Nähe des Hauseingangs, kannst du zudem auch ihren Duft im Vorbeigehen geniessen. Gelbe Sorten haben die beste Leuchtkraft. Besonders schön zur Geltung kommen gelb oder orange blühende Hamamelis-Pflanzen vor immergrünen Gehölzen. Bei roten oder pinkfarbenen Blüten eignet sich besser ein heller Hintergrund, wie z.B. eine Hauswand. Achte aber immer auf genügend Abstand zu anderen Objekten, um ihr genügend Raum für Wachstum zu geben.

Noch wichtiger als die Optik sind aber die Ansprüche der Hamamelis an ihren neuen Standort. Je optimaler die Bedingungen sind, desto robuster ist das Gehölz.

Standortansprüche

Die reichste Blütenfülle zeigt die Hamamelis an einem sonnigen Platz. Sie kommt aber auch mit Halbschatten gut zurecht. Dort entwickeln sich aber weniger Blüten und auch die Farbintensität von Sorten mit orange/rotem Herbstlaub wird weniger stark sein.

Herbstfarben mit besonders vielen Rottönen zeigen sich an vollsonnigen Standorten mit mässig feuchtem Boden.

Wenn du zudem einen windgeschützten Platz wählst, bleibt dir das wunderbar bunte Herbstlaub länger erhalten und auch die Blüten sind besser vor eisigen Winden geschützt.

Bodenbeschaffenheit

Am wohlsten fühlt sich die Hamamelis in leicht saurer bis neutraler sowie möglichst kalkarmer Erde (idealer pH-Wert 4,5 – 6,5), die humos, nährstoffreich und frisch bis leicht feucht ist. Staunässe mag sie aber nicht!

Als sogenannter «Herzwurzler» kann sie nebst einem oberflächennahen feinen Wurzelgeflecht auch tiefe Pfahlwurzeln schlagen, wenn es die Bodenbeschaffenheit erfordert. Besser wächst sie aber, wenn der Boden möglichst tiefgründig, locker und nicht verdichtet ist. Leider ist dies in Neubaugebieten aber nur selten der Fall, weshalb eine gute Bodenaufbereitung dort besonders wichtig ist. Das Pflanzloch sollte dann mindestens doppelt so breit und tief sein, wie der Wurzelballen und mit Kompost aufgefüllt werden.

Pflanzung und Pflege der Hamamelis / Zaubernuss

Hast du den richtigen Standort gefunden und dir deine Wunsch-Hamamelis besorgt, geht es an die Pflanzung. Es lohnt sich, der Hamamelis von Anfang an möglichst gute Bedingungen zu schaffen. Dies erleichtert ihr nicht nur das Anwachsen, denn je optimaler die Bedingungen sind, desto robuster ist das Gehölz. Bei verdichtetem Boden muss das Pflanzloch mindestens doppelt so gross und breit sein wie der Wurzelballen. Fülle das Pflanzloch so mit lockerer Erde auf, dass der Wurzelballen oben ebenerdig mit der Umgebung ist und nicht von Erde überdeckt wird. Das verträgt die Hamamelis nicht gut. Diesen kannst du zum Schutz am Schluss mit Rindenmulch abdecken. Vergiss nicht, sie danach gut anzugiessen und vor allem im ersten Jahr auf eine gute Wasserversorgung zu achten.

Als sehr langsam wachsendes Gehölz braucht die Hamamelis ca. 2 – 3 Jahre, um gut anzuwurzeln. Da sie in dieser Zeit alle Kraft in die Wurzeln steckt, wächst sie fast gar nicht und bildet auch kaum Blüten. In der Zwischenzeit kannst du dich aber schon mal am schönen Herbstlaub erfreuen!

Gut zu wissen: Die beste Pflanzzeit ist im Herbst. Dann hat die Pflanze bis zum Winter genug Zeit, um gut anzuwurzeln und ist nicht allzu bald dem Hitzestress des Sommers ausgeliefert. Im Herbst kannst du die Erde über dem Wurzelballen in den ersten Jahren mit einer Schicht Mulch oder Laub schützen, das du mit Reisig abdeckst. Das verhindert das Verwehen des Laubs.

Wasserbedarf

Die Hamamelis mag am liebsten frischen bis leicht feuchten Boden, überlebt aber in der freien Natur auch gelegentliche Trockenphasen. Für ihre Schönheit und Vitalität ist dies aber nicht gerade förderlich. Da die Hamamelis sehr nahe an der Oberfläche ein feines Wurzelgeflecht hat, macht ihr bei trockenem Boden auch die Hitze mehr zu schaffen. Darum solltest du in deinem Garten darauf achten, dass die Erde nie über mehrere Tage austrocknet und immer leicht feucht ist. In längeren heissen und trockenen Perioden sollten sogar auch ältere Exemplare gelegentlich gegossen werden. Abgestandenes Wasser eignet sich dafür am besten, denn die Hamamelis mag Kalk nicht so gerne.

Die Wasserversorgung hat auch einen Einfluss auf die Herbstfärbung sowie ihre Blühwilligkeit im folgenden Jahr.

Düngung

Eine jährliche Düngergabe sorgt für einen gesunden und kräftigen Wuchs, intensivere Herbstfärbung und reiche Blütenfülle im nächsten Jahr. Füttere die Hamamelis darum nach der Blüte im Frühling mit einem Gemisch aus Kompost und einer Handvoll Hornspänen, welches du fingerdick auf den Wurzelballen gibst. Dazu musst du den Rindenmulch vorher entfernen. Nach der Düngung solltest du jeweils reichlich wässern.

Je nach Bodenbeschaffenheit kannst du der Hamamelis auch im Herbst nochmals etwas Kompost geben.

Werden Hornspäne mit Kompost gemischt, ermöglichen die Mikroorganismen im Kompost eine raschere Zersetzung der Hornspäne und machen diese schneller zugänglich für die Pflanzen.

Hamamelis / Zaubernuss als Kübelpflanze

Auch wenn du keinen Garten hast, musst du nicht auf die «Königin der Winterblüher» verzichten. Aufgrund ihrer guten Frosthärte kannst du die Hamamelis auch in einen Kübel pflanzen. Schütze diesen im Winter mit einem Vlies vor dem Durchfrieren und auch vor wärmenden Sonnenstrahlen. Diese können die Pflanze im Topf verwirren und zu verfrühter Blüte führen. Da die Blüten der Hamamelis im Vergleich zu Frühjahrsblühern ein ausgeklügeltes Frostschutz-System haben, wäre das hier ausnahmsweise nicht sehr schlimm.

Als Kübelpflanze eignet sich besonders die Hamamelis intermedia «Arnold Promise». Sie wächst etwas aufrechter und kompakter als andere Sorten und zudem ist ihre Herbstfärbung fantastisch.

Aufgrund ihrer Wurzelform als Herzwurzler solltest du ein sehr grosszügiges Gefäss wählen (mindestens 50 x 50 cm). Flache und schmale Gefäss-Designs sind nicht empfehlenswert. Ebenso solltest du beim Kauf darauf achten, dass überschüssiges Wasser gut aus dem Gefäss abfliessen kann. Lass dich am besten beraten. Befülle das Gefäss erst mit einer Drainage-Schicht und dann mit nährstoffreicher Erde.

Staunässe
vermeiden!

Weil die Erde in Gefässen schneller austrocknet als im Freiland, und Trockenheit der Hamamelis nicht gut bekommt, musst du hier besonders gut auf eine ausreichende Wasserversorgung achten. Ich empfehle dir darum ein Substrat, das Wasser gut speichern kann. Auch eine gut eingestellte automatische Bewässerungsanlage kann dir hier wertvolle Dienste leisten. Hier musst du jedoch beachten, dass die Hamamelis Kalk nicht so gut verträgt.

Hamamelis / Zaubernuss schneiden

Aufwändige Schnittarbeiten kannst du dir bei der Zaubernuss mit gutem Gewissen schenken! Wie durch Zauberei entwickelt dieses Gehölz nämlich dann die schönste Wuchsform, wenn du möglichst wenig an ihm herumschnippelst.

Bei der Zaubernuss ist das Schneiden sogar ein eher heikles Thema. Durch ihr langsames Wachstum bleiben Schnitt-Fehler jahrelang sichtbar oder verursachen im schlimmsten Fall sogar einen bleibenden Schaden. Aus altem Holz treibt die Zaubernuss nicht mehr aus oder nur mit sehr viel Glück. Zudem hat sie eine ziemlich schlechte Wundheilung, was bei grösseren Schnittstellen zur Angriffsfläche für Krankheiten werden kann.

Julians Tipp zum Schnitt
Beschränke dich auf das Entfernen von erfrorenen und aneinander reibende Ästen. Diese kleinen Schnittmassnahmen dienen dem Erhalt der Gesundheit, denn auch aufgescheuerte Stellen sind Angriffsflächen für Krankheiten.

Wenn du die Finger lieber ganz von der Gartenschere lässt, darfst du diese Arbeiten auch gerne an meine Kollegen von der Gartenpflege delegieren. Ansonsten erkläre ich dir gleich, wie du vorgehen solltest.

Wann schneiden

Wähle zum Schneiden von Gehölzen immer einen eher bedeckten, aber nicht zu kalten Tag aus.

Frühblüher, wie die Zaubernuss, solltest du auf keinen Fall im Herbst schneiden. Zu diesem Zeitpunkt haben sie ihre Blüten bereits angelegt und du würdest diese beim Schnitt entfernen!

Frühblüher schneidest du am besten direkt nach der Blüte. Nach der Vegetationspause im Winter haben sie dann auch den besten Energievorrat für Neuaustrieb und Wundheilung.

Wie schneiden

Wie bereits erwähnt, reagiert die Zaubernuss eher sensibel auf Schnittmassnahmen. Sie wächst am schönsten heran, wenn du möglichst nur erfrorene und sich reibende Zweige mit wohlüberlegter Sorgfalt entfernst.

Verwende für Schnittarbeiten immer ein scharfes und sauberes Werkzeug! Schneide immer auf einen bereits vorhandenen jungen Zweig oder kräftigen Knospen zurück, der in die gewünschte Wuchsrichtung zeigt. Das ist meist nach aussen, man will ja Reibstellen von überkreuzten Ästen im Innern der Krone möglichst vermeiden. Unter Gärtnern wird dieser Schnitt als «ableiten» bezeichnet.

Eventuell nötige Form-Kosmetik zur Verbesserung des Wuchsbildes, wo du störende Äste teilweise ganz entfernst, solltest du höchstens bei jungen Exemplaren bis ca. 6 Jahre durchführen. Die Zaubernuss treibt nur aus dem jungen Holz wieder aus. Schneide daher nur dann bis ins alte Holz zurück, wenn du ganze Äste ersatzlos entfernen willst.

Vor allem bei älteren Exemplaren sollte das Entfernen von erfrorenen und aneinander reibende Ästen möglichst die einzige Schnittmassnahme sein. Ansonsten würde ich hier vorwiegend die bewährte «Finger-weg-Methode» anwenden. Ein radikaler Verjüngungs-Schnitt, wie er häufig zur Wiederbelebung überalterter oder aus der Form geratener Gehölze angewendet wird, hätte bei der Zaubernuss fatale Folgen.

Geschichte und Botanik der Hamamelis / Zaubernuss

Die Hamamelis ist eine sehr alte Pflanze und wurde scheinbar schon in der Antike als Heilpflanze genutzt. Existieren auch viele unterschiedliche Namen für sie.

Ihr botanischer Name «Hamamelis» kommt vermutlich aus dem Altgriechischen und ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass an der Pflanze häufig Früchte und Blüten gleichzeitig zu sehen sind. Das altgriechische Wort «hama» bedeutet «gleichzeitig» und das Wort «melon» heisst «Apfel» oder «Frucht», was dann «gleichzeitige Frucht» heisst.

Erstmals schriftlich mit diesem Namen erwähnt wurde sie im Jahr 1753 vom schwedischen Botaniker Carl von Linné in seinem Werk «Species plantarum». Darin veröffentlichte er sein bahnbrechendes botanisches System, in welchem er auch die «Hamamelis virginiana» als erste ihrer Art einordnete und beschrieb. Erst kurz zuvor, um das Jahr 1750, gelangten die ersten Exemplare davon aus Nordamerika nach Europa. Damals war es üblich, dass sogenannte Pflanzenjäger unermüdlich unbekannte Pflanzen aus Amerika, Asien und Australien in die botanischen Gärten Europas lieferten. Dort wurden diese gepflegt und erforscht.

Wieso die europäischen Siedler der Pflanze mit den haselnussähnlichen Blättern die Namen «Zaubernuss» oder «Hexenhasel» (englisch «witch hazel») gaben, ist nicht ganz klar. Lag es an ihrer ungewöhnlichen Blütezeit, ihrer Heilwirkung oder doch daran, dass die Mohikaner mit Wünschelruten aus Hamamelis-Zweigen Wasseradern aufspürten? Eine weitere Theorie ist, dass der Name ursprünglich gar nicht «witch hazel» sondern «wych hazel» lautete, abgeleitet vom altenglischen Wort «wych» für «weich oder biegsam».

Die Hamamelis gehört zur botanischen Familie der Zaubernuss-Gewächse (Hamamelidaceae) in der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales). Ebenfalls in diese Familie eingeordnet sind Gehölze wie der Eisenholzbaum (Parrotia persica) oder der Glockenhasel (Corylopsis). Bis er vor einigen Jahren in eine andere Familie dieser Ordnung verschoben wurde, gehörte auch der Amberbaum (Liquidambar) dazu.

Herkunft der Hamamelis / Zaubernuss

Weltweit sind heute insgesamt 6 Hamamelis-Arten bekannt. Es handelt sich dabei um 5 Wildarten und 1 Artkreuzung (Hybride). Die Zaubernuss-Gewächse (Hamameliaceae) gab es wohl bereits in der Kreidezeit, noch bevor die Dinosaurier ausstarben. Fossile Funde belegen, dass sie damals auf der gesamten Nordhalbkugel heimisch waren. Während der Eiszeit starben sie in Europa jedoch aus. Als natürliche Verbreitungsgebiete gelten heute nur noch Nordamerika und Ostasien, die Heimat aller 5 Wildarten:

  • Hamamelis virginiana (Nordamerika)
  • Hamamelis vernalis (Nordamerika)
  • Hamamelis ovalis (Nordamerika)
  • Hamamelis mollis (China)
  • Hamamelis japonica (Japan)

Nach Europa gelangten die ersten Hamamelis-Arten erst wieder um das Jahr 1750 mit der «Hamamelis virginiana» und «Hamamelis vernalis». Vermutlich geschah dies durch sogenannte Pflanzenjäger, die im 17., 18. und 19. Jahrhundert unermüdlich unbekannte Pflanzen aus Amerika, Asien und Australien in die botanischen Gärten lieferten. Dort wurden diese gepflegt und erforscht.

Da sie optisch nicht sehr spektakulär sind, wurden diese beiden Arten in Europa jedoch praktisch ausschliesslich wegen ihrer vielseitigen Heilwirkung angebaut.

Der Durchbruch als Zierpflanze gelang der Hamamelis erst, als 1879 die ersten Exemplare der «Hamamelis japonica» und «Hamamelis mollis» aus Asien nach England kamen. Im Vergleich zu ihren Verwandten aus Amerika trugen sie vergleichsweise grosse gelbe Blüten und ihre Blätter färbten sich im Herbst schöner.

Schon bald wurden die beiden beliebten asiatischen Sorten miteinander gekreuzt, um ihre jeweils besten Eigenschaften zu vereinen. Die daraus entstandenen Hybride unter dem Namen «Hamamelis x intermedia» dominieren inzwischen in diversen Variationen den Handel.

Interessant ist, dass die Art der «Hamamelis ovalis» erst 2004 in Mississippi entdeckt wurde. Da ihre Blätter viel grösser sind als bei den anderen Arten, nennt man sie auch «Grossblättrige Zaubernuss». Ihre Blüten sind zudem rosa bis rot, teilweise zweifarbig mit gelben Einflüssen.

Arten und Sorten von Hamamelis / Zaubernuss

Hamamelis-Arten

Von der Hamamelis existieren folgende 5 ursprüngliche Arten:

  • Hamamelis virginiana
    Blütezeit September – Oktober/November, Blätter zur Blütezeit noch vorhanden, hellgelbe Blüten, goldgelbe Herbstfärbung.
  • Hamamelis vernalis
    Blütezeit Januar – Februar, orange-gelbe Blüten, orange Herbstfärbung.
  • Hamamelis ovalis
    Blütezeit Dezember – Februar, rosa, rote, teils zweifarbige Blüten, sehr grosse Blätter
  • Hamamelis mollis
    Blütezeit Februar – März, gelbe, wohlriechende und sehr grosse Blüten (bis 4 cm lang), blüht nur alle 2 Jahre reichhaltig
  • Hamamelis japonica
    Blühzeit Dezember/Januar – Februar, grosse Blüten, jährlich gleich reichaltig, intensive Herbstfärbung

Die Wildarten werden im Handel kaum angeboten. Am ehesten findet man noch die japanischen Arten, da diese im Vergleich zu ihren nordamerikanischen Verwandten grosse Blüten sowie speziellere Herbstfarben besitzen. Den Markt dominiert die Hybrid-Art «Hamamelis intermedia», die besten Eigenschaften ihrer Eltern vereint: die intensive Herbstfärbung und jährlich gleich reichhaltige Blütenfülle der «Hamamelis japonica» sowie die grossen und zart duftenden Blüten der «Hamamelis mollis». Zudem hat sie dank der Kreuzung die längste Blütezeit aller Arten.

Vor allem von dieser Art existieren diverse Züchtungen mit unterschiedlichen Herbstfarben und Blühzeitpunkten sowie Blütenfarben von Gelb, Orange oder Rot.

Bei einer Kaufabsicht lohnt sich oft der Besuch einer Baumschule zum Zeitpunkt der Blüte und eventuell auch während der Herbstfärbung. Dort kannst du dich auch zu den Wuchshöhen beraten lassen.

Setze dich unbedingt vor dem Kauf mit den Wuchshöhen auseinander und prüfe, ob dein Garten deiner Wunsch-Hamamelis auch genügend Platz bietet. Rückschnitte verträgt die Hamamelis nämlich nicht.

Die schönsten Sorten

Hier habe ich dir schon mal eine kleine Übersicht zusammengestellt. Bitte beachte, dass die Angaben lediglich Richtwerte sind, welche von vielen Faktoren beeinflusst werden.

Standort, Nährstoff- und Wasserversorgung haben sowohl Einfluss auf das Wachstum, als auch auf die Blütenfülle und Intensität der Herbstfarben. Der Zeitpunkt der Herbstfärbung sowie der Blütezeit kann sich witterungsabhängig um einige Wochen verschieben. Zudem kommen die maximal zu erwartenden Höhen durch das langsame Wachstum dieser Art erst in hohem Alter zustande.

Blütenfarbe gelb

  • Hamamelis intermedia «Pallida»
    eine der besten gelb blühenden Sorten, sehr gute Fernwirkung, die am frühesten blühende Sorte
    Blütezeit: Dezember/Januar – März (in milden Regionen schon in der Weihnachtszeit)
    Blüte: gross, schwefelgelb, intensiver Duft nach Limonen
    Herbstfarbe: gelb-orange
    Höhe: 2 – 3 m, Breite: 1,5 – 3 m, Zuwachs: 15 – 40 cm pro Jahr
  • Hamamelis intermedia «Arnold Promise»
    spätblühend, gut verzweigt, aufrecht trichterförmig, im Alter ausladend breit, eine der schönsten Herbstfärbungen, hervorragende Fernwirkung
    Blütezeit: Februar – ca. Anfang April
    Blüte: mittelgross (ca. 2 cm), tief hellgelb, leichter Duft
    Herbstfarbe: gelb bis leuchtend orangerot
    Höhe: 1,5 – max. 3 m, Breite: 1 – max. 3 m (bei 2 m Höhe, ca. 3 m breit), Zuwachs: 15 – 40 cm pro Jahr
  • Hamamelis intermedia «Westerstede»
    locker aufrechter, trichterförmiger Wuchs, blütenreich, zarter Duft, späteste Sorte
    Blütezeit: Februar – März
    Blüte: hellgelb
    Herbstfarbe: gelb-orange
    Höhe: 2 – 3 m hoch, Breite: 1,5 – 3 m, Zuwachs: 15 – 40 cm pro Jahr
  • Hamamelis intermedia «Barmstedt’s Gold»
    aufrecht ausladender, trichterförmiger Wuchs
    Blütezeit: Februar – März
    Blüte: zart süsslicher Duft, goldgelbe besonders grosse Blüten (ca. 3 cm, es sind die längsten aller bekannten Hamamelis)
    Herbstfarbe: orange, rot und gelb
    Höhe: 2,5 – 3,5 m hoch, Breite: 1,25 – max. 2 m, Zuwachs: 20 – 40 cm pro Jahr
  • Hamamelis intermedia «Primavera»
    breit aufrechter, leicht sparriger Wuchs, blütenreich, eine der schönsten gelb blühenden Sorten
    Blütezeit: Januar – März
    Blüte: mittelgross, hellgelb, in der Basis rötliche, nach aussen gebogene Blütenblätter
    Herbstfarbe: gelb bis orange
    Höhe: 2,5 – 3,5 m, Breite: 1,5 – 2 m, Zuwachs: 15 – 25 cm pro Jahr
  • Hamamelis mollis «Brevipetala»
    aufrecht trichterförmiger Wuchs,
    Blütezeit: Februar – März
    Blüte: dunkel gelborange, intensiver süsslicher Duft, in sehr dichten Büscheln, ungewöhnlich kurze Blütenblätter
    Herbstfarbe: goldgelb
    Höhe: 2 – 5 m, Breite: 2 – 5 m, Zuwachs: 10 – 20 cm pro Jahr

Blütenfarbe orange

  • Hamamelis intermedia «Aphrodite»
    aufrecht ausladender, trichterförmiger Wuchs, gehört zu den allerbesten und sehr empfehlenswerten Sorten.
    Blütezeit: Januar – März
    Blüte: sehr gross (3cm), leuchtend orangerot mit gelben Spitzen (wie ein Feuer), gekräuselte Blütenblättern, angenehm lieblicher Duft
    Herbstfarbe: goldgelb, orange
    Höhe: 2,5 – 4 m hoch, Breite: 1,5 – 2,5 m, Zuwachs: 15 – 40 cm pro Jahr
  • Hamamelis intermedia «Jelena»
    aufrecht breit trichterförmiger Wuchs
    Blütezeit: Dezember/Januar – März
    Blüte: intensiv leuchtend orangerot, zur Spitze hin meist heller, sehr gross (3 cm), in grossen Büscheln, leichter Duft
    Herbstfarbe: bronze bis dunkelrot
    Höhe: 2 – 3 m, Breite: 1 – 2 m, Zuwachs: 15 – 40 cm pro Jahr

Blütenfarbe rot

  • Hamamelis intermedia «Diane»
    aufrechter und breitbuschiger Wuchs, eine der schönsten rotblühenden Hamamelis mit dem intensivsten Rotton aller Sorten
    Blütezeit: Ende Januar – Anfang März
    Blüte: mittelgross (3 cm), intensiv weinrot, zur Spitze hin teilweise leicht rotorange, leichter Duft, gelbe Nachblüte im Spätherbst möglich!
    Herbstfarbe: orangegelb bis scharlachrot
    Höhe: 2 – max. 3 m, Breite: 1,25 – max. 2,5 m, Zuwachs: 15 – 40 cm pro Jahr
  • Hamamelis intermedia «Ruby Glow»
    breitbuschiger Wuchs, schönste Herbstfarben aller Sorten
    Blütezeit: Mitte Januar – Anfang März
    Blüte: dunkelrot
    Herbstfarbe: orange, scharlachrot bis purpur
    Höhe: 1,5 – 3 m, Breite: 1 – 2 m, Zuwachs: 15 – 30 cm pro Jahr

Blütenfarbe violett

  • Hamamelis vernalis «Amethyst»
    aufrechte trichterförmiger, buschig breiter Wuchs, violetter Austrieb, danach grün
    Blütezeit: Januar – März
    Blüte: rotviolett, leichter Duft
    Herbstfarbe: gelb-orange bis orange-rot
    Höhe: 3,5 – 5 m, Breite: 2,5 – 4 m, Zuwachs: 15 – 40 cm pro Jahr

Was passt zu Hamamelis / Zaubernuss?

Gelb oder orange blühende Hamamelis-Pflanzen kommen vor immergrünen Gehölzen besonders schön zur Geltung. Bei roten oder pinkfarbenen Blüten eignet sich besser ein heller Hintergrund, wie z.B. eine Hauswand.

Beachte bei Auswahl und Pflanzung künftiger Nachbarn unbedingt folgende Punkte:

  • Ausreichend Abstand zu anderen Gehölzen oder Gebäuden, damit sie ihre natürlich schöne Krone ungestört entwickeln kann.
  • Keine stark wurzelnden Pflanzen, da sich auch ihr Wurzelwerk nur sehr langsam entwickelt.
  • Darum solltest du auch ihr fein verzweigtes Wurzelsystem dicht unter der Oberfläche bei der Pflanzung von Nachbarn möglichst nicht beschädigen!

Zur vorsichtigen Unterpflanzung der Hamamelis eignen sich Frühlingsblumen, wie Schneeglöckchen, Krokus, Traubenhyazinthe, Veilchen oder Winterling.

Ganzjährig schön sind immergrüne Stauden, wie Christrose, Goldbeere, kleines Immergrün oder Heuchera. Auch im Herbst blühende Stauden, wie Echinacea, Rudbeckia, Aster oder Bleiwurz (blauen Blüten und rotes Herbstlaub) können ein schönes Farbenspiel ergeben. Hier findest du noch mehr Stauden und Zwiebeln zur Unterpflanzung von Gehölzen.

Gerne übernehmen wir für dich die Auswahl und Bepflanzung. Du erreichst uns über unser Kontaktformular, 071 969 55 77 oder info@egligruen.ch.

Die Heilkräfte der Hamamelis

Seit einigen Jahren ist die Hamamelis zunehmend auch in Kosmetik-Produkten zu finden. Ihre medizinische Verwendung hingegen hat schon eine jahrhundertealte Tradition.

Ein altes indianisches Heilkraut

In Europa erfuhr man erst durch die ersten europäischen Siedler aus Nordamerika von der dort heimischen «Hamamelis virginiana» und ihren vielseitigen Heilkräften. Diese übernahmen das Wissen um die Pflanze und ihre medizinischen Einsatzmöglichkeiten von den amerikanischen Ureinwohnern. Mit jahrhundertealter Tradition setzten die verschiedenen Stämme die Hamamelis gegen jeweils unterschiedliche Beschwerden als Heilmittel ein:

  • Behandlung von Hautkrankheiten (Osage aus der Sioux Familie)
  • Linderung von Muskelbeschwerden (Potawatomi)
  • Linderung bei Schmerzen und Erkältungen (Iroquoi und Cherokee)
  • Als Brechmittel bei Vergiftungen (Irokesen)
  • Linderung von Menstruationsbeschwerden (Irokesen)

Inhaltsstoffe und Wirkung der Hamamelis

Mit dem Import der ersten Exemplare von «Hamamelis virginiana» nach Europa begann auch ihre medizinische Erforschung. Inzwischen belegen zahlreiche Studien die Heilwirkung der Hamamelis. Bis heute hat sie sich bei uns vor allem zur Behandlung von Hautbeschwerden durchgesetzt.

Doch was genau macht die Hamamelis eigentlich so heilsam?

Gemäss einer Studie aus dem Jahr 2019 tummeln sich in der Hamamelis über 160 verschiedene Inhaltsstoffe. Unter ihnen das eigens nach ihr benannte Hamamelitannin* und weitere Tannine, die eine Schlüsselfunktion in der Heilwirkung einnehmen, sowie Flavonoide, Phenolsäuren, ätherische Öle, Mineralstoffe und Spurenelemente. Dabei ist die Wirkung der Hamamelis so sanft, dass sie selbst für Hautkrankheiten bei Kindern ohne Bedenken angewendet werden darf. Gerade Kinder lassen sich leichter mit etwas behandeln, wenn es einen so magischen Namen trägt wie «Zaubernuss».

*Hamamelitannin zeigte in Studien eine sehr spezifische Wirkung gegen Darmkrebs-Zellen.

Tannine (Gerbstoffe)
Kennst du das pelzige, leicht taube Gefühl auf der Zunge nach dem Genuss von Grün-/Schwarztees, Wein oder dem Zerkauen von Traubenkernen? Das liegt an den darin enthaltenen Tanninen, welche auch in Blättern, Zweigen und Rinde der Hamamelis zu finden sind.

Sie haben nicht nur eine schmerzlindernde und antimikrobielle Wirkung, welche das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen hemmt. Ebenso wirken sie zusammenziehend (adstringierenden) auf das Gewebe von Haut und Gefässen.


Flavonoide*, Phenolsäuren und ätherischen Öle
Sie unterstützen die Hautregeneration, wirken entzündungshemmend und beruhigend. Zudem haben sie eine antioxidative Wirkung, die schädlicher Oxidations-Prozesse durch die Neutralisierung freie Radikale reduziert. Diese werden im Körper als Nebenprodukt des Stoffwechsels gebildet, aber auch durch äussere Einflüsse, wie UV-Strahlung, Umweltverschmutzung oder Rauchen.

*Das Flavonoid «Proanthocyanidine» soll dabei eine besonders hohe antioxidative Wirkung haben, welche die Gesundheit der Blutgefässe fördere und in diesen die Bildung von Plaque reduziere.

Medizinische Anwendung

Meist wird die Hamamelis in Form von Salben und Cremes angewendet. Sie zeigt einerseits gute Wirkung bei kleineren Hautproblemen wie Trockenheit, Irritationen und Juckreiz, aber auch bei Entzündungen, Ekzemen, Neurodermitis, nässenden Ausschlägen oder Hautpilzen.

Ebenfalls kann man sie gut anwenden bei Verletzungen wie leichten Verbrennungen, kleinen Schnitt- und Schürfwunden, Analfissuren oder Dammverletzungen nach einer Geburt sowie bei Entzündungen im Genitalbereich.

Auch bei Gefässerkrankungen wie Hämorrhoiden, Krampfadern und sonstigen Venenleiden leistet sie gute Dienste.

Zwar weniger verbreitet, wird sie aber auch in Form von Tinkturen eingesetzt bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder gegen Durchfall.

Kosmetische Anwendung

Die Verwendung von Hamamelis in Kosmetikprodukten ist umstritten. Anders als bei der Behandlung von Beschwerden werden Kosmetikprodukte über längeren Zeitraum angewendet. Es gibt einige Stimmen, die das für problematisch halten, da z.B. die zusammenziehende Wirkung der Tannine auf Dauer auch unerwünschte Nebeneffekte haben kann. Ein weiteres Problem sei der Alkohol, welcher für die meisten Destillate verwendet werde. Er wirke austrocknend auf die Haut und könne dadurch Problemstellungen noch verschlimmern.

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Heuchera

Heuchera

Lieblingspflanze von Andrea Krämer

Andrea Krämer
(Administration)

Ein herbstliches Arrangement ohne Heuchera? Für Andrea Krämer (Administration) undenkbar – wie ich finde auch aus gutem Grund. Kaum eine andere wintergrüne Staude trumpft mit einer so grossen Vielfalt an Blattfarben und -zeichnungen auf. Auch in Beeten, Steingärten oder als Unterpflanzung von Gehölzen schaffst du mit dieser Blattschmuckstaude ganzjährig höchst interessante Kontraste. Zudem überrascht uns das Purpurglöckchen im Frühling bis zum Frühsommer mit herrlich romantischen Blütenwolken aus unzähligen winzigen Glockenblüten in Purpur, Rosa oder Weiss.

Wenn das nicht die besten Voraussetzungen für eine wahre Lieblingspflanze sind! Doch woher kommt die Heuchera eigentlich? Welcher Standort ist am besten geeignet, wie pflegst du sie und mit welchen anderen Pflanzen kann man sie super kombinieren? Das und mehr erfährst du in diesem spannenden Beitrag. Viel Spass beim Lesen!

Heitere Gartengrüsse

Julian

Steckbrief Heuchera

Pflanzenart: wintergrüne bis immergrüne Staude
Wurzeltyp: Flachwurzler, ausläufertreibend (v.a. Heuchera sanguinea)
Wuchsform: horstig
Blatt: herzförmig gelappt oder gezackt und teils geschlitzt, Ränder gekraust oder gerüscht, fast jede Farbnuance möglich (ausser Blau)
Grösse: 20 – 90 cm (inkl. Blütenstiele)
Blütezeit:
Mai bis Juli/August
Blütenfarbe: rot, rosa oder weiss
Blütenform: viele winzige Glockenblüten an Rispen
Frucht:
Kapselfrucht
Giftigkeit: unbedenklich
Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)
Herkunft: Nordamerika
Insektenfreundlichkeit: Ja, sehr beliebte Nektarquelle
Frosthärte: gut, bis -20° C (Hybriden brauchen ev. Winterschutz)
Standort: halbschattig (sonnig nur bei guter Bodenfeuchte)
Boden: mässig feucht, durchlässig (keine Staunässe!)
Erde: sandig bis lehmig, schwach sauer bis schwach alkalisch, nährstoffreich
Verwendung: Pflanzgefässe, Unterpflanzung, Rabatten, Steingärten, Gruppenpflanzung

Kurzporträt Heuchera (Purpurglöckchen, Silberglöckchen)

Die Frage ist nicht «Welche Farbe hat Heuchera?», sondern «Welche Farbe hat Heuchera nicht?» Ausser in Blau gibt es diese immergrüne Schönheit in fast allen erdenklichen Farbnuancen. Genau das macht sie zu einer so beliebten Blattschmuckpflanze. Wer sich nicht für eine bestimmte Farbe entscheiden kann, profitiert von den mittlerweile im Handel angebotenen gemischt bepflanzten Töpfen.

Häufig wird die Heuchera in herbstlichen Arrangements verwendet, welche im Frühling entsorgt werden, um Platz für den Sommerflor zu schaffen.

Leider verpasst man dadurch, dass diese erstaunliche Pflanze noch ein weiteres Highlight zu bieten hat.

Ab Mai bis ca. Juli/August erscheinen an langen ährigen Halmen nämlich ihre winzigen Glockenblüten und scheinen, wie kleine Wolken, über der Pflanze zu schweben. Je nach Sorte sind die Blüten rot, rosa, (creme-)weiss, selten auch gelb und äusserst beliebt bei Insekten.


Die Heuchera im Frühling zu entsorgen ist also eindeutig viel zu schade! Denn auch ausgepflanzt sorgt die äusserst pflegeleichte Blattschmuckpflanze für farbliche Kontraste im grünen Einerlei. Sie bevorzugt hierbei halbschattige Standorte. Ihre bunten Blätter versprühen, im Gegensatz zu Blütenstauden, das ganze Jahr über ihren farbigen Charme. Egal, ob als auflockernde Einzelpflanzen, im Steingarten unter Gehölzen oder als kleine Gruppe – der Hingucker ist garantiert.


Gerade für eher schattige Bereiche des Gartens ist die Auswahl an Blühstauden recht klein und auch opulente Blüten sind eher selten bei Schattenstauden. So präsentieren sich Schattenbeete häufig «grün in grün». Hier ist die Heuchera mit ihrer riesigen Auswahl an Blattfarben ein wahrer Segen und bewirkt oft wahre Wunder. Manch langweilige Ecke wird durch die Pflanzung von Heuchera zu einem echten Blickfang.

Die meisten Heuchera Sorten sind sehr gut frostresistent. An geschützten Orten ohne Schnee behalten sie fast das ganze Jahr frische und intensiv farbige Blätter. Bei einigen Sorten verblassen die Blätter im Winter auch etwas. Bei starken Frösten ohne Schneebedeckung frieren einige Blätter auch schon mal ab, mehrheitlich treibt die Pflanze aber im Frühling zuverlässig wieder aus. Einige Züchtungen schwächeln hier leider etwas und ihre Blätter frieren bei zu vielen Graden unter null fast ganz zurück. Aber auch sie treiben im Frühling wieder neu aus, sofern die Wurzeln in zu kleinen Gefässen nicht auch komplett durchgefroren sind.

Wieso überleben als winterhart bezeichnete Pflanzen auch teilweise den Winter nicht?

Tatsächlich ist der Tod von winterharten Topfpflanzen überwiegend auf das Vertrocknen und nicht auf das Erfrieren zurückzuführen. Giesse also an frostfreien Tagen regelmässig, aber sparsam – denn zu feuchte Erde friert leichter durch.

Zudem eignet sich das immergrüne Laub super, um frostempfindliche Gartenpflanzen im Winter etwas zu schützen. So kann z.B. die Kombination mit Freilandfuchsien nicht nur optisch sehr harmonisch wirken, sondern durchaus eine sehr nützliche Funktion haben.

Auch gegen Schädlinge ist die Heuchera nahezu resistent. Lediglich der Dickmaulrüssler kann ihr ganz schön auf die Nerven gehen. Wenn du Löcher in den Blättern deiner Heuchera entdeckst, war da vermutlich der nachtaktive Käfer am Werk. Aber auch seine Larven können den Wurzeln ganz schön zu schaffen machen. Winzig kleine Nematoden (im Handel erhältlich) sind hier der perfekte biologische Gegenspieler.

Heuchera-Blätter eignen sich auch hervorragend für Gestecke und Blumensträusse, da sie im Wasser 4 – 6 Wochen frisch bleiben.

Also, nichts wie ran an die Schaufel und setze mit Heuchera dauerhaft farbige Akzente auf Balkon, Terrasse und im Garten!

Impressionen aus unserem Blumenladen

Kombiniert mit Herbstblühern oder mit wintertauglichen Blüten- und Beerenpflanzen – unser Floristik-Team hat hübsche Gefässe bepflanzt und geschmackvoll dekoriert. Komm in unserem Blumenladen vorbei und hol dir eines dieser kleinen Kunstwerke.


Wenn du lieber selbst kreativ werden willst, stehen bei uns auch kräftige Einzelpflanzen sowie viele schöne Pflanzpartner zur Verfügung. Mein Favorit für ein winterliches Arrangement mit Heuchera ist die Helleborus.

Was passt zu Heuchera?

Dass durch die vielen Farbvarianten der Heuchera auch schon die reine Bepflanzung mit verschiedenen Heuchera-Sorten optisch sehr ansprechen ist, liegt auf der Hand. Jedoch kannst du durch verschiedene Blattformen die Optik noch weiter verbessern.


Aber was passt denn überhaupt zur Heuchera? Ihre Toleranz für verschiedene ph-Werte von schwach sauerer bis schwach alkalischer Erde macht sie zur idealen Pflanzpartnerin für alle Pflanzen, die ebenfalls einen halbschattigen bis schattigen Standort mögen. Hier einige Beispiele:

  • Kleinere Nadelgehölze (z.B. Zuckerfichten, Lebensbaum, Zwergwachholder, Kugelkiefer)
  • Immergrüne Kleinsträucher
  • Immergrüne Stauden (Helleborus, Strauchveronika, Bergenie, Blütenskimmie)
  • Immergrüne Beerenpflanzen (z.B. Scheinbeere, Torfmyrthe)
  • Gräser (z.B. Blauschwingel, Schlangenbart, Seggen)
  • Knospenheide
  • Stacheldrahtpflanze
  • Zwiebelblumen
  • Pfingstrosen
  • Herbstanemonen
  • Winterharte Blattschmuckpflanzen (z.B. Hosta, Lungenkraut, Kaukasus Vergissmeinnicht, Farne)

Einige Heuchera-Sorten vertragen auch recht viel Sonne – meist sind dies Sorten mit dunkleren Blättern. Hier heisst es ausprobieren. Im Abschnitt «Standort / Boden» erfährst du, welche Sorten sich eher für sonnige oder auch trockenere Plätzchen eignen.

Bei Neuanlagen von Beeten können wir gerne die Auswahl und Bepflanzung für dich übernehmen. Du erreichst uns über unser Kontaktformular, 071 969 55 77 oder info@egligruen.ch.

Welchen Standort / Boden mag Heuchera?

Betreffend Bodenbeschaffenheit ist die Heuchera recht anspruchslos. Ihr ist ziemlich egal, ob sie in eher saurer oder alkalischer Erde steckt, solange diese frisch bis leicht feucht und nährstoffreich ist. Auf Staunässe ist sie jedoch sehr empfindlich und mag daher keine verdichteten Böden.

Sie bevorzugt einen halbschattigen Standort, kommt aber auch mit eher schattigen Plätzen gut zurecht. Bei zu viel Schatten können die Blattfarben jedoch etwas vergrünen, d.h. sie sind weniger intensiv gefärbt. Bereiche im Osten oder Westen des Hauses sowie im lichten Schatten von Gehölzen sind ideal.

Mag ich:
Halbschatten
feuchten Boden

Mag ich nicht:
Staunässe

Durch erhöhte Wasserzufuhr ist auch ein Standort mit etwas mehr Sonne möglich. Dafür eignen sich am ehesten Sorten mit möglichst dunklen Blättern. Diese verfügen über mehr Pigmente, welche vor schädlichen UV-Strahlen schützen. Hier eine kleine Auswahl:

  • Heuchera micrantha «Black Pearl», Laub: dunkelrot, Blüte: weiss
  • Heuchera micrantha «Frosted Violet», Laub: dunkelrot, Blüte: rosa
  • Heuchera micrantha «Palace Purple», Laub: dunkelrot, Blüte: rosa


Arten, die aufgrund ihres ursprünglichen Lebensraums toleranter gegen Hitze und Trockenheit sind, können sich ebenfalls für sonnigere Standorte eignen. Aber auch sie haben dann einen höheren Wasserbedarf als im Schatten. Diese Sorten sind empfehlenswert:

  • Heuchera sanguinea, Laub: grün/silber, Blüte: blutrot
  • Heuchera villosa «Caramel», Blatt: hellorange, Blüte: gelb
  • Heuchera villosa «Little Cuties Blondie», Blatt: orange, Blüte: gelb
  • Heuchera villosa «Berry Smoothie», Blatt: pink, Blüte: weiss


Unter Gehölzen kommt wenig Regen hin und die Wurzeln konkurrieren um Wasser. Auch hier ist der Einsatz von Heuchera villosa empfehlenswert, da sie die grösste Trockenheitstoleranz haben. Diese Sorten setzen auch von der Blattfarbe her markante Akzente unter Gehölzen:

  • Heuchera villosa «Berry Smoothie», Blatt: pink, Blüte: weiss
  • Heuchera villosa «Citronelle», Blatt gelbgrün, Blüte: weiss

Pflege von Heuchera

Die Heuchera ist sehr pflegeleicht und hat auch keinen übermässig grossen Wasserbedarf. Lediglich Staunässe verträgt sie gar nicht! Darum solltest du sie nicht in zu dichte Böden setzen und bei Pflanzung in Gefässe solche mit ausreichend grossen Löchern für den Wasserabfluss wählen. Da sich die Wurzeln der Heuchera mit der Zeit etwas nach oben schieben, pflanzt du sie besser etwas tiefer ein. Beachte, dass bei Pflanzen in Gefässen die Gefahr des Austrocknens immer grösser ist als im Freiland. Regelmässiges Giessen ist hier also ein Muss – vor allem in den heissen Sommermonaten.

Auch im Winter musst du Heucheras in Gefässen an frostfreien Tagen giessen, damit sie nicht vertrocknen. Dies ist vor allem wichtig bei Töpfen auf gedeckten Balkonen o.ä., da hier kein Regen und kein Schnee hinkommt. Bei Pflanzen im Freiland sollte das Giessen nicht nötig sein, ausser es gibt sehr lange Trockenperioden und schneefreie Winter.

VORSICHT BEI NÄSSE UND FROST!
In kleinen Gefässen können die Wurzeln viel leichter komplett einfrieren als im Freiland. Vor allem dann, wenn die Erde allzu nass ist. Giesse also mit Bedacht und plaziere die Töpfe etwas geschützt vor zu viel Kälte und Regen.

Im Frühling (vor dem Austrieb) kannst du eingetrocknete oder erfrorene Blätter wegschneiden, um Platz für die neuen Blätter zu schaffen und das Wachstum anzuregen. Mehr dazu erfährst du unter «Heuchera / Purpurglöckchen schneiden». Zusätzlich kannst du das Wachstum anregen, indem du deine Heuchera im Frühling mit etwas organischem Dünger, wie Hornspäne und Kompost, fütterst. Das fördert auch die intensive Blattfärbung und Blütenbildung.

Verwelkte Blüten schneidest du so tief wie möglich weg. Nach der Blüte kannst du Heucheras auch teilen oder umtopfen. Dies sollte man ca. alle 3 Jahre machen.

Heuchera schneiden

Das Schneiden ist bei der Heuchera eigentlich nicht unbedingt nötig. Du kannst aber im Frühling erfrorene oder eingetrocknete Blätter wegschneiden. So schaffst du mehr Platz für die neuen Blätter und wertest die Pflanze auch optisch wieder auf.

Wenn du ein buschiges Wachstum anregen willst, kannst du die Staude im Frühling vor dem Austrieb auf ca. 10 cm über Boden einkürzen. Warte dazu aber bis ca. Anfang März, denn dann sind die stärksten Fröste vorbei.

Heuchera – ein Schrecken für Schnecken!

Die Heuchera ist nicht nur sehr resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Einzig der Dickmaulrüssler kann ihr ganz schön zu schaffen machen (diesen kann man aber biologisch mit Nematoden bekämpfen). Man sagt, die Heuchera könne sogar als Schneckenabwehr eingesetzt werden und so anfälligere Pflanzen vor den ungeliebten Gästen schützen. In Anbetracht der vielen weiteren Vorzüge von Heuchera sicherlich der schönste je dagewesen Schneckenschutz! Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert…

Übrigens: Nebst Heuchera sollen auch Immergrün, Frauenmantel und Pfingstrosen eine schneckenabweisende Wirkung haben.

Herkunft und Vorkommen der Heuchera

Heimisch ist die Heuchera in Nordamerika (von Kanada bis Mexiko), wo ca. 37 verschiedene Arten vorkommen. Sie wachsen dort vor allem in küstennahen Wäldern aber auch in gebirgigen Regionen an den Ufern von Gewässern und sogar in trockenen und warmen Canyons.

Europäische Siedler haben die Heuchera in Nordamerika entdeckt und brachten im 17. Jahrhundert bei ihrer Rückreise nach Europa die Pflanze mit. Durch ihre auffälligen Blattfarben und die schönen Blüten wurde sie rasch zu einer äusserst beliebten Pflanze für die Gartengestaltung in Europa.

Woher kommt der Name Heuchera

Der deutsche Arzt und Botaniker Johann Heinrich von Heucher (1677-1747) leistete im 18. Jahrhundert die Pionierarbeit bei der Aufstellung der Art. Als Ehrung dieser grossen Arbeit wurde die Gattung «Heuchera» nach ihm benannt.

Alle Heucheras haben winzige Glockenblüten und werden daher umgangssprachlich auch «Purpurglöckchen» oder «Silberglöckchen» genannt. Doch wo ist der Unterschied?

Als Purpurglöcken wird vor allem die Heuchera sanguinea bezeichnet. Sie trägt auffallend blutrote Glockenblüten und erhielt auch ihren botanischen Beiname «sanguinea» vom lateinischen Wort «sangius», was Blut bedeutet.

Arten mit weissen oder rosafarbenen Blüten werden als «Silberglöckchen» bezeichnet. Im Handel werden meist Heuchera micrantha, Heuchera villosa oder Artkreuzungen als solche angeboten.

Ist Heuchera giftig?

Eigentlich nicht, aber wie das alte Sprichwort so schön sagt: «Die Menge macht das Gift.» Zwar sind in allen Pflanzenteilen Saponine enthalten. Es wäre jedoch die Einnahme von grossen Mengen Pflanzenmaterials nötig, damit dies für Mensch und Tier gefährlich werden könnte. Es ist aber ziemlich unwarscheinlich, dass eine solch grosse Menge an Blättern und Wurzeln der Heuchera verzehrt würde. Wieso? Saponine haben nämlich einen bitteren und etwas seifigen Geschmack und sind daher nickt wirklich schmackhaft. Vorsicht ist aber immer besser als Nachsicht – darum sollte man kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt in der der Nähe von Pflanzen spielen lassen.

Sollte es dennoch zum Verzehr von grossen Mengen kommen, wären die Symptome Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden und Durchfall. In schweren Fällen kämen noch Kopfschmerzen oder Schwindel dazu.

GEWUSST?
Die in der Heuchera enthaltenen Saponine sind auch vorhanden in den meisten Hülsenfrüchten, wie z.B. Kichererbsen, sowie in Lebensmitteln, wie unreifen Kartoffeln oder Tomaten.

Arten und Sorten von Heuchera

Von den ca. 37 verschiedenen Arten der Heuchera, sind vorwiegend die verschiedensten Sorten von Heuchera sanguinea, Heuchera micrantha und Heuchera villosa, aber auch viele Artkreuzungen im Handel erhältlich.

Heuchera sanguinea (Purpurglöckchen)

Die für diese Art charakteristischen auffallend blutroten Blüten brachten ihr den Beinamen «sanguinea» ein. Er ist abgeleitet aus dem lateinischen Wort «sangius» für «Blut». Die Blätter sind hier grün mit unterschiedlich intensiven Zeichnungen. Diese Art verträgt auch schon mal gegen gelegentliche Trockenheit.

Heuchera micrantha (Silberglöckchen)

Der Zusatz «micrantha» soll hier die geringe Grösse der Blüten im Vergleich zu anderen Heuchera-Arten beschreiben. Die griechischen Wörter «micros» und «anthos» ergeben zusammen «kleine Blume» oder «winzige Blume». Hier ist die Blütenfarbe weiss oder rosa – die Blattfarbe meist in einer Nuance von rot.

Heuchera villosa (zottiges Silberglöckchen / haariges Silberglöckchen)

Das lateinische Wort für «behaart» oder «zottig» lautet «villosus» Aufgrund der fein behaarten Blätter dieser Art also ein sehr treffender Zusatz. Je nach Sorte sind ihre Blüten weiss, rosa oder auch gelb (z.B. bei «Caramel» oder «Little Cuties Blondie»). In freier Natur wächst diese Art an exponierten Lagen und ist daher recht trockenheitsverträglich im Vergleich z.B. zu Heuchera micrantha. Sie zeichnet sich zudem durch besonders gemusterte Blätter aus.

Artkreuzungen

Durch Kreuzung des Purpurglöckchens (Heuchera) mit einer Schaumblüte (Tiarella) ist eine neue Pflanze (Hybride) entstanden – das Schaumglöckchen (Heucherella tiarelloides). Da beide Pflanzen zur Gattung der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae) gehören, erkannten Züchter schnell das grosse Potential für eine Hybridisierung.

Das Ergebnis waren Pflanzen, die über die vielen verschiedenen und intensiven Farben der Heuchera sowie die dunkel geaderten Blattmuster und die tief gelappte Blattform der Tiarella verfügen. Die Blüten sind zudem eher sternförmig und traubenartig angeordnet, wie bei der Tiarella.

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Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum

Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum

Lieblingspflanze von Philipp Hager

Philipp Hager
(Teamleiter Gartenbau)



Wegen seiner fingerförmig geschlitzten Blätter wird der Amberbaum häufig mit dem Ahorn verwechselt. Anders als der Ahorn bildet er jedoch keine Propeller-Samen aus, sondern hat kugelig hängende Samenstände. Genau wie die Parrotia persica bietet auch der Amberbaum im Herbst ein Farbspiel, das seinesgleichen sucht und bei guter Witterung über Wochen verzaubert. Diese Eigenschaft macht ihn sehr beliebt – auch bei unserem Teamleiter Gartenbau, Philipp Hager. Der Amberbaum hat auch dich neugierig gemacht? Dann wünsche ich dir viel Spass beim Lesen.

Heitere Gartengrüsse

Julian

Steckbrief Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum

Grösse: Höhe 8 – 20 m / Breite 3 – 4 m
Wuchs: 40 – 60 cm pro Jahr
Wuchsform: straff aufrecht, kegelartige lichtdurchlässige Krone, Sorten mit kugeliger oder säulenförmiger Krone, auch in Dachform oder als Spalier erhältlich
Stammform: wird meist einstämmig kultiviert, in freier Natur auch mehrstämmig
Pflanzenart: Grossbaum
Wurzeltyp: Herzwurzler
Blatt: handförmig gelappt (erinnern an Ahornblätter), intensive Herbstfarben
Blüte: Männliche: grünlich-gelb, kugelig, an 5 – 7 cm langen meist aufrechten Ähren, eher unscheinbar
Weibliche: kleine hängende Kugeln, etwas grösser und auffälliger als die männlichen Blüten
Blütezeit: Mai
Bestäubungsart: Wind
Frucht: kastanienähnliche stachelige Kugel
Giftigkeit: leicht giftig
Familie: Altweidengewächse (Altingiaceae)
Insektenfreundlichkeit:
Schnittverträglichkeit: gut, eigentlich nicht nötig
Frosthärte: im Alter gut bis ca. -20° bis -26° C
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: frisch bis mässig feucht, nährstoffreich
Erde: humos, gut durchlässig, neutral bis sauer, möglichst kalkfrei
Salzverträglich: nein
Kalkverträglichkeit: nein
Verwendung: Solitär, Parkanlagen, Rhododendron-Garten, Waldgarten, Strassenbaum, Sichtschutz, Vorgarten

Erscheinungsbild Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum

Wer auf der Suche nach einer herbstlichen Attraktion für seinen Garten ist, kann mit einem Amberbaum nichts falsch machen. Der eigentliche Grossbaum, der in unseren Regionen 8 bis 25 m Höhe erlangen kann, ist durch Züchtungen mit geringen Wuchshöhen und säulenförmigem Wuchs auch für kleinere Gärten bestens geeignet.


Ganzjährig ein Blickfang ist der Amberbaum, ein sommergrüner Laubbaum mit ahornähnlichen handförmig gefingerten Blättern. In der Wildform wächst er kegelförmig und sowohl mehr- als auch einstämmig. Stämme und ältere Zweigen bilden mit der Zeit dekorative Korkleisten aus, junge Zweige haben häufig eine braun-orange Farbe. Dies bietet einen visuellen Kontrast zur Umgebung und verleiht dem Baum auch im Winter eine markante Erscheinung.

Im Handel wird er meist als Hochstamm angeboten, ist aber auch mehrstämmig erhältlich. Zudem wird er auch als Spalier oder mit dachförmiger Krone kultiviert. Spezielle Züchtungen weisen gar kugelförmige Kronen oder säulenförmigen Wuchs auf. Mehr zu den Wuchshöhen und optischen Besonderheiten der unterschiedlichen Sorten sowie zur Standortwahl erfährst du später noch.

Blüten und Früchte

Die Blüten des Amberbaums sind eher unscheinbar und werden in weibliche und männliche Blüten unterteilt. Während die männlichen Blüten in kleinen Kugeln ährenartig angeordnet sind, hängen die etwas grösseren weiblichen Blütenkugeln einzeln an den Zweigen. Aus ihnen bilden sich im Herbst kugelige kastanienartige Samenstände, was auch ein echter Blickfang ist.

Dieses Schauspiel lässt jedoch auf sich warten, denn Amberbäume blühen erst etwa im Alter von 20 Jahren das erste Mal.

Weibliche und männliche Blüten
Samenkapseln des Amberbaums

Das Farbenspiel im Herbst

Wenn im Spätsommer und Herbst die Temperaturen nachlassen und die Tage kürzer werden, verzaubert der Amberbaum bei guter Witterung über Wochen mit einem kaleidoskopischen Spektakel aus Farben von Gelb, Orange, Rot und je nach Sorte, Standort und Sonneneinstrahlung sogar bis zu dunklen Purpur- oder Violett-Tönen, die sich teilweise alle auf demselben Blatt wiederfinden. Vor allem bei jungen Bäumen kann es vorkommen, dass die Herbstfärbung in den ersten Jahren nach der Pflanzung noch schwach ausfällt oder ganz ausbleibt.

Aber wie bringt der Amberbaum im Herbst all diese Farben in die Blätter? Genau genommen sind sie schon vorher in den Blättern, werden aber während des Sommers vom grünen Chlorophyll verdeckt.

Die gelben Pigmente kommen vom Xantophyll, die orangen vom Carotinoid, welche in den Chloroplasten der Blätter gebildet werden. Die roten Pigmente entstehen durch das Anthocyan, das scheinbar die Blätter vor der UV-Strahlung schützt und erst gegen Herbst in den Zellwänden gebildet wird. Daher wird es an sehr sonnigen Standorten in grösseren Mengen gebildet als an schattigeren. Auch Pflege (wässern und düngen) sowie die Züchtung spielen eine Rolle dabei, wie viel Xantophyll, Carotionid und Anthocyan in den Blättern vorhanden ist. Diese Farbpigmente werden aber während des Sommers von den grünen Pigmenten des Chlorophylls überdeckt (wenige Ausnahmen sind rotlaubige Pflanzen, dort überwiegt das Anthocyan).

Wenn die Tage ab September kürzer und kühler werden, beginnt der Baum, die Chlorophyll-Produktion einzustellen. Das noch in den Blättern vorhandene stickstoffreiche Chlorophyll wird in seine Bestandteile zersetzt und die gelösten Nährstoffe für den Winter im Stamm eingelagert. Nimmt das Chlorophyll in den Blättern ab, kommen die anderen Farben zum Vorschein. So entstehen diese wunderbaren Farbspiele, welche sich beim Amberbaum teilweise in einem Spektrum aller Farben an nur einem Blatt zeigen. An sonnigen und wärmeren Tagen wird mehr Chlorophyll abgebaut, wodurch die Anthocyane und Carotinoide stärker sichtbar werden. Bei kalten und regnerischen Tagen wird weniger Chlorophyll abgebaut, wodurch die Herbstfärbung weniger intensiv ist. Wenn der Standort windgeschützt ist, behält der Baum sein buntes Laub bis etwa im November, dann lässt er es schliesslich fallen.

Botanischer Name und Zugehörigkeit

Wird die Rinde des Amberbaums verletzt, tritt Harz aus, woher auch sein botanischer name Name «Liquidambar» stammt. Er setzt sich zusammen aus liquid (lateinisch für flüssig) und ambar (arabisch für Bernstein), also flüssiger Bernstein.

Die Form seiner Blätter hat ihm im deutschsprachigen Raum auch den Namen «Seesternbaum» eingebracht.

Botanisch gesehen gehörte der Amberbaum bis vor einigen Jahren innerhalb der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales) in die botanische Familie der Zaubernuss-Gewächse (Hamamelidaceae). Durch eine diversifizierte Betrachtung zählt er heute zur Familie der Altweidengewächse (Altingiaceae), die sich ebenfalls in der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales) befindet.

Herkunft Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum

In Europa wird der Amerikanische Amberbaum seit 1688 als Zierbaum gepflanzt, jedoch wird er hier immer häufiger zur Begrünung im innerstädtischen Bereich verwendet, da er dem Klimawandel einfach viel besser gewachsen ist als einheimische Bäume.

Ursprünglich kommt er aus Nordamerika, wo er bevorzugt Auen mit tonigen Böden besiedelt, die gelegentlich überschwemmt werden. Aber auch mit steinigen und kargen Böden kommt er problemlos zurecht. Aufgrund dieser Eigenschaften wird er in Amerika gerne als Strassenbaum, Alleebaum oder Parkbaum eingesetzt. Zudem wird er dort aber auch forstwirtschaftlich intensiv genutzt. Der anhaltend würzige Duft und die wallnussähnliche schön gemaserte Struktur des Holzes macht es bei Kunsttischlern gleichermassen wie im Möbel- und Innenausbau sehr beliebt. Da Amber-Holz zu den Harthölzern gehört, wird es aber auch als Konstruktionsholz oder Transportverpackung benutzt.

Wie das Holz des Amberbaums duftet auch sein Harz, das bei Verletzungen aus der Rinde austritt, sehr intensiv und wurde darum bereits von nordamerikanischen Indianern als Kaugummi genutzt. Daher wird er in Amerika häufig als «sweetgum tree» bezeichnet. Noch heute wird das Harz zu «Styrax» verarbeitet, welches bei der Herstellung von Kaugummi als Geschmacksstoff dient. Es wird aber auch in Medizin und Parfümindustrie verwendet. Dazu später mehr.

Ist Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum giftig?

Alle Pflanzenteile enthalten in äusserst geringen Mengen eine Giftstoff-Konzentration und können bei Hautkontakt bei empfindlichen Menschen zu Reizungen führen und bei Verzehr Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall oder Erbrechen verursachen.

Das Harz des Amberbaums verliert bei Verarbeitung seine geringe Giftstoff-Konzentration und findet sogar eine vielseitige Anwendung.

Das beliebte Harz des Amberbaums

Im Harz des Amberbaums sind die Duftstoffe Vanillin und Zimtsäure enthalten. Daher wird es gerne zur Herstellung von Parfum und Seifen sowie in der Tabakproduktion und Aromatherapie verwendet, aber auch als Aromastoff (Styrax) in Kaugummis, Süssigkeiten und Backwaren. Schon die amerikanischen Ureinwohner, die das pure Harz des Amberbaums als Kaugummi nutzten, wussten, dass es eine entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung hat. Diese Wirkstoffe kommen noch heute in Naturheilmitteln zur Bekämpfung von Husten und Erkältungskrankheiten zum Einsatz.

Wer jetzt an das «Amber-Bier» als weiteres Produkt des Amberbaums denkt, liegt aber falsch. Der Name stammt lediglich von der Farbe des Biers, die an das Amber-Harz erinnert.

Welchen Standort und Boden mag Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum?

Als sogenannter «Herzwurzler» kann der Amberbaum nebst oberflächennahen Wurzeln auch tiefe Pfahlwurzeln schlagen, ganz wie es die Bodenbeschaffenheit zulässt. Daher kann er sich an sehr unterschiedlichen Untergründe anpassen. In seiner Heimat in Amerika wächst er überwiegend auf lehmigen Untergründen in Flusstälern mit gelegentlichen Überschwemmungen, aber sogar auch auf eher steinigen und kargen Böden in Höhenlagen.

Bodenbeschaffenheit

Könnte der Amberbaum wählen, würde er sich für einen nährstoffreichen, humosen und gut durchlässigen Boden entscheiden. Wenn du ihn in sehr lehmige oder schwere Erde pflanzen möchtest, kannst du diese vorher auch mit etwas Sand auflockern, damit sich seine Wurzeln möglichst gut entwickeln können. Die gelegentlichen Überschwemmungen in seiner Heimatregion bringen auch immer wieder neue Nährstoffe mit, weshalb der Amberbaum einen für Gehölze vergleichsweise hohen Nährstoffbedarf hat. Darum kannst du bei der Pflanzung gleich noch etwas Humus beimischen.

Eine regelmäßige Düngung sorgt nicht nur für einen gesunden und kräftigen Wuchs von Amberbäumen. Sie trägt auch dazu bei, dass sie eine reiche Herbstfärbung entwickeln. Perfekt wäre es, von Mai bis August alle 2 Wochen mit Kompost oder Kompost und Hornspänen zu düngen. Werden Hornspäne mit Kompost gemischt, ermöglichen die Mikroorganismen im Kompost eine raschere Zersetzung der Hornspäne und machen diese schneller zugänglich für die Pflanzen. Nach der Düngung sollte jeweils reichlich gewässert werden.

Wasserbedarf

In freier Natur kann sich der Amberbaum auch mit kargen, austrocknenden Böden arrangieren und überlebt gelegentliche Trockenphasen. Dennoch ist das für seine Schönheit und Vitalität nicht gerade förderlich und er bevorzugt frische bis leicht feuchte Erde. Darum solltest du in deinem Garten darauf achten, dass seine Erde nie über mehrere Tage austrocknet. In längeren heissen und trockenen Perioden sollten sogar auch ältere Exemplare gelegentlich gegossen werden.

Trockenheitsresistenz und Frostverträglichkeit steigern

Wenn du die Trockenheitsresistenz und Frosthärte deines Amberbaums gezielt steigern möchtest, kannst du dies erreichen, indem du ihn nur sparsam wässerst. Giesse nur junge, frisch gepflanzte Bäume bis zum Anwachsen regelmässig und ältere etwas bei längerer Trockenheit. Sobald der Baum angewachsen ist, soll er schnell ein tief reichendes Wurzelsystem bilden (funktioniert nicht bei hartem Untergrund). Ein reichliches Angebot von Wasser an der Erdoberfläche veranlasst ihn dazu, seine Wurzeln vor allem flach auszubreiten. Das schadet seiner Standfestigkeit, und die oberflächlichen Wurzeln sind anfällig für Schäden durch Bodenfrost. Dieses Vorgehen kann dazu führen, dass dein Amberbaum in den Anfängen vielleicht ab und zu nicht sehr hübsch anzusehen ist und auch seine Herbstfärbung etwas weniger intensiv ist.

Standortansprüche

Der Amberbaum liebt einen sonnigen Platz. Er kommt aber auch mit Halbschatten sehr gut zurecht, da er sehr anpassungsfähig ist.

Besonders intensive Herbstfarben mit vielen Rottönen zeigen Amberbäume an vollsonnigen Standorten mit mässig feuchtem Boden.

Ist der Standort zu schattig, werden sich eher nur gelbe bis orange Farbtöne durchsetzen.

Wenn du zudem einen windgeschützten Platz wählst, bleibt dir das wunderbar bunte Herbstlaub länger erhalten.

Gut zu wissen: Da der Amberbaum anfangs noch nicht so winterhart ist, pflanzt du ihn am besten im Frühjahr, damit er bis zum Winter genug Zeit hat, um gut anzuwurzeln. Im Herbst schützt du die Erde über dem Wurzelballen in den ersten Jahren mit einer Schicht Mulch oder Laub, das du mit Reisig abdeckst. Das verhindert das Verwehen des Laubs. Auch den Stamm kannst du mit Jute oder einem Vlies einpacken, um Frostrisse zu verhindern.

Wie gross wird Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum?

Der Amberbaum erreicht in seiner natürlichen Heimat, in den Auen der Flusstäler und den Berghängen Nordamerikas, Höhen von bis zu 40 Metern. In Europa wird er meist nur zwischen 8 und 25 Meter hoch. Es gibt aber auch klein bleibende Züchtungen. Mehr dazu erfährst du im Abschnitt «Sorten».

Kann man den Liquidambar styraciflua / Amerikanischen Amberbaum klein halten?

Wenn du nur wenig Platz zur Verfügung hast, wähle lieber gleich von Anfang an eine eher klein bleibende Sorte oder ein Säulen-Exemplar aus (weiter unten mehr zu den Sorten).

Der Amberbaum ist zwar recht gut schnittverträglich, die schöne Kegelform, resp. je nach Sorte eine Kugel- oder Säulenform, entwickelt der Amberbaum aber ganz ohne Schnittmassnahmen.

Amberbäume in Form einer Hecke, eines Spalier oder mit Dachform sollten jedoch regelmässig in Form geschnitten werden.

Ansonsten können im Frühling erfrorene oder abgebrochene Zweige entfernt werden. Bei zu grossen oder dichten Exemplaren kann bei Bedarf auch ein Auslichtungsschnitt vorgenommen werden (siehe nächstes Kapitel).

Liquidambar styraciflua / Amerikanischen Amberbaum schneiden

Wenn du vor der Pflanzung schon eine Sorte mit passender Wuchshöhe gewählt hast, kannst du dir den Aufwand fürs Schneiden sparen, dich zurücklehnen und geniessen.

Willst du den Amberbaum als Hecke, Spalier oder mit Dachform kultivieren, ist allerdings ein regelmässiger Schnitt erforderlich.

Du besitzt bereits ein Exemplar, welches zu gross geworden ist? Oder die Äste deines Amberbaums sind beschädigte oder stehen zu dicht und reiben sich? Dann wendest du am besten einen Auslichtungs-Schnitt an.

Wie schneiden

Bei einem Auslichtungs-Schnitt entfernst du mit einem scharfen und sauberen Werkzeug die ältesten und dicksten Äste, resp. beschädigte oder zu dicht stehende direkt an der Verzweigung (also auf Astring). Es sollten keine Äste aneinander reiben. Auch sollte sich die Krone nach aussen öffnen, also möglichst keine Äste nach innen stehen. Auf keinen Fall solltest du immer wieder nur die obersten Äste schneiden (ausser bei Hecken, Spalieren und Dachformen). Das schadet der Wuchsform. Auch Teilrückschnitte bis ins alte Holz sind nicht zu empfehlen.

Wann schneiden

Wähle dazu einen bedeckten, aber nicht zu kalten Tag im Frühling aus.

Gerne können wir diese Arbeiten für dich ausführen. So kannst du deinen Amberbaum einfach ganz entspannt geniessen. Du erreichst uns über unser Kontaktformular, 071 969 55 77 oder info@egligruen.ch.

Sorten vom Liquidambar styraciflua / Amerikanischen Amberbaum

Durch Züchtungen sind eine Vielzahl von Sorten des Amberbaums entstanden. Sie unterscheiden sich in Bezug auf Wuchsform, Wuchshöhe, Blattfarbe und Herbstfärbung teils erheblich.

Bei einer Kaufabsicht lohnt sich daher oft der Besuch einer Baumschule, vor allem auch zur Zeit der Herbstfärbung.

Auch solltest du unbedingt vor dem Kauf bestimmen, wie viel Platz das Gehölz maximal einnehmen darf und dich dann mit den Wuchshöhen der verschiedenen Sorten auseinandersetzen. Ständiges Zurückschneiden von zu gross gewählten Exemplaren ist aufwändig und zerstört oft die natürlich schöne Wuchsform.

Lass dich im Zweifelsfall bei der Auswahl beraten. Hier habe ich dir schon mal eine kleine Übersicht zusammengestellt. Beachte, dass die angegebenen Höhen, Breiten und der jährliche Zuwachs sehr vom Standort und der Pflege abhängig sind. Auch treten die angegebenen Höchstmasse erst nach vielen Standjahren ein.

  • Liquidambar styraciflua (Amberbaum Wildform)
    aufrechte, kegelartige und lichtdurchlässige Krone, erst eher schmal und im Alter rundlicher
    Herbstfarbe: gelb, orange, feuerrot bis purpur oder schwarz-violett
    Höhe: 8 – 25 m hoch, Breite: 5 – 10 m, Zuwachs: 40 – 60 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Stella» (Amberbaum «Stella»)
    straff aufrecht, schmale, kegelartige Krone, sehr intensiv dunkelrote Herbstfarbe
    Herbstfarbe: gelb, orange, dunkelrot
    Höhe: 8 – 25 m hoch, Breite: 5 – 6 m, Zuwachs: 40 – 60 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Worplesdon» (Amberbaum «Worplesdon»)
    schwacher Wuchs, symmetrisch wirkend, kompakt, schlanke pyramidenförmige Krone, noch intensivere Herbstfärbung als bei der Wildform
    Herbstfarbe: gelb, orange, feuerrot bis purpur oder schwarz-violett
    Höhe: 8 – 10 m hoch, Breite: 3 – 4 m, Zuwachs: 20 – 40 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Golden Treasure» (Gelbbunter Amberbaum «Golden Treasure»)
    kegelförmiger, aufrechter Wuchs, lichtdurchlässige Krone
    Herbstfarbe: purpurrot bis rot-orange
    Höhe: 5 – 8 m hoch, Breite: 3 – 4 m, Zuwachs: 20 – 40 cm pro Jahr

Niedrige Wuchshöhe

Bei geringem Platzbedarf im Garten kann eine dieser Sorten die richtige Wahl sein.

  • Liquidambar styraciflua «Variegata» (Buntlaubiger Amberbaum «Variegata»)
    kegelförmige Krone, aufrechter Wuchs, grün/gelblich-weiss panaschiertes Laub, gedeiht auch im Pflanzkübel gut (ab 30 l)
    Herbstfarbe: gelb bis rötlich, eher Pastelltöne
    Höhe: ca. 2 – 4 m (eher 2 m), Breite: ca. 1 – 2 m, Zuwachs: 5 – 15 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Oktoberglut» (Amberbaum «Oktoberglut»)
    langsamwüchsig, feuerrote Herbstfarbe, eher klein bleibend
    Herbstfarbe: gelb, orange und rot
    Höhe: 2,5 – 5 m hoch, Breite: 1 – 2 m, Zuwachs: 5 – 10 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Gumball» (Kugel-Amberbaum «Gumball»)
    kugelförmige Krone bildet sich von selbst aus, Blätter minim kleiner als bei der Art und lange haftend, Herbstfarbe: gelb, orange (nicht so ausgeprägt wie bei anderen Sorten)
    Höhe: ca. 3 – 5 m, Breite: ca. 3 – 4 m, Zuwachs: ca. 5 – 10 cm pro Jahr
    Da der Kugelamberbaum «Gumball» häufig auf einen Stamm veredelt wird, der normalerweise zwischen anderthalb und drei Metern hoch ist, nimmt nur die Krone im Laufe der Zeit an Volumen und Höhe zu. Die Höhe des Stammes und somit der Ansatz der Krone bleibt unverändert.
  • Liquidambar styraciflua «Fame4ever»
    kompakter Wuchs, lockere Krone, Laub eher schmal geschlitzt, besonders spektakuläre Herbstfärbung
    Herbstfarbe: gelb, orange und kräftig rot
    Höhe: ca. 4 – 5 m, Breite: 2 – 4 m, Zuwachs: 10 – 20 cm pro Jahr

Spezielle Wuchsform

Ist der Platz im Garten von der Breite her beschränkt, bietet sich ein Exemplar mit säulenförmigem und schmalem Wuchs an:

  • Liquidambar styraciflua «Slender Silhouette» (Säulen-Amberbaum «Slender Silhouette»)
    schlanker, aufrechter und dichtbuschiger Wuchs
    Herbstfarbe: scharlachrot, violettbraun, gelborange bis weinrot
    Höhe: 5 – 12 m hoch, Breite: 1 – 2 m, Zuwachs: 20 -35 cm pro Jahr

Als Sichtschutz eignen sich speziell zur Spalierform erzogene Amberbäume. Meist wird dazu die Sorte «Worplesdon» gewählt, da diese eine fein verzweigte Struktur hat und der Spalier so schnell schön dicht wird:

  • Liquidambar styraciflua Spalier (Amberbaum Spalier)
    fächerartiger und dichter Wuchs, weitere Eigenschaften je nach verwendeter Sorte, Formerhaltung durch Schnitt
    Herbstfarbe: gelb, orange und rot


Auch Exemplare mit zur Dachform erzogenen Krone sind erhältlich. Sie eignen sich besonders als natürlicher Sonnenschutz oder als Pergola-Ersatz. Hierfür wird meist die Wildform verwendet, da diese recht schnell wächst und rasch ein schönes Dach bildet:

  • Liquidambar styraciflua (Amberbaum Wildform)
    Dachbildung muss durch regelmässigen Schnitt und Aufbinden auf ein Gerüst gefördert werden.
    Herbstfarbe: gelb, orange, feuerrot bis purpur oder schwarz-violett
    Höhe: 8 – 25 m hoch, Breite: 5 – 10 m, Zuwachs: 40 – 60 cm pro Jahr

Was passt zum Liquidambar styraciflua / Amerikanischen Amberbaum?

Am schönsten wirkt der Amberbaum als Solitär im Rasen oder in einem Beet. Dort kann er auch mit niedrigen Stauden umpflanzt werden. Achte bei der Unterpflanzung von bestehenden Gehölzen darauf, die Wurzeln nicht zu verletzen.

Die Leuchtkraft des Amberbaums im Herbst kommt mit immergrünen Pflanzpartnern besonders gut zur Geltung. Wählst du ein Exemplar mit panaschiertem Laub, kommst du auch im Sommer in den Genuss dieses malerischen Kontrastes.

Auch die Kombination mit Gehölzen, die eine gelbe Herbstfarbe entwickel (z.B. Ginko oder Zaubernuss) wirkt sehr schön mit dem farbigen Laub des Amberbaums. Im Herbst noch blühende Stauden mit gelben, weissen oder violetten Blüten, wie Rudbeckia, Aster, Herbstanemone oder auch die blauen Blüten und das rote Herbstlaub vom Bleiwurz können ebenfalls ein schönes Farbenspiel ergeben.

Hier findest du eine Aufstellung mit geeigneten Stauden und Zwiebeln zur Unterpflanzung von Gehölzen.

Gerne übernehmen wir für dich die Auswahl und Bepflanzung. Du erreichst uns über unser Kontaktformular, 071 969 55 77 oder info@egligruen.ch.

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Woher bekommen Blätter ihre Herbstfarbe?

Woher bekommen Blätter ihre Herbstfarbe?

Sicher hast du dich auch schon häufig gefragt, wieso die Blätter der Bäume im Herbst eigentlich bunt werden. Und wieso werden einige gelb, andere orange oder rot? Hier bekommst du endlich die Antwort. Viel Spass beim Lesen…

Genau genommen sind sie schon vorher in den Blättern, werden aber während des Sommers vom grünen Chlorophyll verdeckt.

Die gelben Pigmente kommen vom Xantophyll, die orangen vom Carotinoid, welche in den Chloroplasten der Blätter gebildet werden. Die roten Pigmente entstehen durch das Anthocyan, das scheinbar die Blätter vor der UV-Strahlung schützt und erst gegen Herbst in den Zellwänden gebildet wird. Daher wird es an sehr sonnigen Standorten in grösseren Mengen gebildet als an schattigeren. Auch Pflege (wässern und düngen) sowie die Züchtung spielen eine Rolle dabei, wie viel Xantophyll, Carotionid und Anthocyan in den Blättern vorhanden ist. Diese Farbpigmente werden aber während des Sommers von den grünen Pigmenten des Chlorophylls überdeckt (wenige Ausnahmen sind rotlaubige Pflanzen, dort überwiegt das Anthocyan).

Wenn die Tage ab September kürzer und kühler werden, beginnt der Baum, die Chlorophyll-Produktion einzustellen. Das noch in den Blättern vorhandene stickstoffreiche Chlorophyll wird in seine Bestandteile zersetzt und die gelösten Nährstoffe für den Winter im Stamm eingelagert. Nimmt das Chlorophyll in den Blättern ab, kommen die anderen Farben zum Vorschein. So entstehen bei einigen Gehölzen wunderbaren Farbspiele, welche sich in einem Spektrum aller Farben an nur einem Blatt zeigen. An sonnigen und wärmeren Tagen wird mehr Chlorophyll abgebaut, wodurch die Anthocyane und Carotinoide stärker sichtbar werden. Bei kalten und regnerischen Tagen wird weniger Chlorophyll abgebaut, wodurch die Herbstfärbung weniger intensiv ist.

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«döridenkt» (so) ist unsere Aussenküche

«döridenkt» (so) ist unsere Aussenküche

Am Grill stehen war gestern – heute wird draussen gekocht

Der Trend zur Aussenküche ist nicht neu, doch schafft er stetig neue ‘Freiluft-Köche’, die mit Freude und Leidenschaft die Gartenküche geniessen. Ist es doch auch ein spezielles Vergnügen unter freiem Himmel zu kochen, dabei Sonne und Wind zu spüren und Gäste und sich selbst zu verwöhnen.

Erster Auftritt — Giardina 2023

So gross wie die Gesellschaft der Freiluft-Köche und Grill-Freunde ist mittlerweile auch das Angebot an unterschiedlichen Outdoorküchen und Grillequipment.

Mit 100% Swiss Made haben wir im Frühling 2023 gemeinsam mit der Firma Chromtech-ai die hochwertige und zeitlose Aussenküche «döridenkt» (durchdacht) an der Giardina in Zürich präsentiert.

Aufgebaut auf einem modularen System mit frei wählbaren Komponenten präsentiert sich die wetterfeste Aussenküche in schlichtem, schnörkellosem Design. Die Elemente bestehen aus strapazierfähigem Chromstahl mit farblich dezenter Beschichtung in unterschiedlichen Varianten.
Eine besondere Haptik weist die strukturierte Abdeckplatte auf, welche zur Theke verlängert als Arbeitsfläche oder Bartisch genutzt werden kann und für gesellige Unterhaltung sorgt.

Das Big Green Egg, ein multifunktioneller Keramikgrill, der mit Holzkohle befeuert wird, ist als Kochelement in der Aussenküche «döridenkt» integriert. Durch seine vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten erfüllt das Big Green Egg alle Koch- u. Grillwünsche.

Viele Varianten — 100% Schweizer Qualität

Bei der modularen Zusammenstellung der Küche stehen Schubladenblöcke, offene Regale, Waschbecken, Kühlschrank und Weinkühler zur Auswahl. Die Anordnung der Module kann individuell bestimmt werden, ebenso die Länge der Theke. Die Abdeckplatte ist nebst drei Varianten in beschichtetem Chromstahl auch, mit rustikalem Charme, in Calanca-Gneis erhältlich.

Dieses Schweizer Produkt wird vollumfänglich in Gonten (AI) von der Firma Chromtech-ai produziert und überzeugt mit Qualität, Ästhetik und Funktion. Durch Ihre klare Formsprache und diverse Farbvarianten fügt sie sich harmonisch in Garten- und Terrassengestaltungen ein. Individuell auf den Nutzer zusammengestellt wird sie zum idealen Kochplatz unter freiem Himmel. 

«döridenkt» kennenlernen

Design und Qualität von «döridenkt» können Sie in unserem Schaugarten in Sirnach live erleben. Bei den drei ausgestellten Modelle lassen sich Modulkombinationen, Oberflächen, Griffdetails und Farbwirkung direkt vergleichen.

Für einen Beratungstermin erreichen Sie uns über unser Kontaktformular, 071 969 55 77 oder info@egligruen.ch.

Interessiert an Kohle?

Die Appenzeller Holzkohle überzeugt ebenfalls zu 100% mit erstklassiger Schweizer Qualität.
Bei uns erhältlich.