Saison-Tipp Sommer: Wasserstellen für Wildtiere
Lange Hitze-Perioden oder aussergewöhnliche Trockenheit kommen immer häufiger vor. Zudem stehen in stark besiedelten und kultivierten Landschaften meist nicht mehr genügend natürliche Wasserstellen zur Verfügung. Obwohl Wildtiere im Laufe der Evolution diverse Strategien entwickelt haben, um mit extremen Bedingungen zurechtzukommen, stossen sie unter diesen veränderten Bedingungen immer öfter an ihre Grenzen. Wo Pfützen, Bäche und Teiche fehlen oder ausgetrocknet sind, kommen Wasserstellen ins Spiel, die wir in unseren grünen Oasen für Wildtiere bereitstellen können.
Hier zeigen wir dir auf, wie du Vögeln, Insekten, Igeln und Co. dabei helfen kannst, bei Hitze und Trockenheit ihren Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten oder sich abzukühlen. Von einfachsten und kostengünstigen Hilfsmitteln bis hin zur wildtiergerechten Gartengestaltung stehen uns diverse Möglichkeiten zur Verfügung. Damit die Wasserstelle gefahrlos benutzt werden kann und wir nicht unbeabsichtigt eine Brutstelle für Mückenlarven schaffen, gilt es einige wichtige Punkte zu beachten.
Der richtige Standort
Ein idealer Standort liegt eher schattig und in der Nähe von Gebüschen oder Hecken, da dies sowohl die Qualität des Wassers wie auch die Sicherheit der Tiere massgeblich beeinflusst.
Schatten für bessere Wasserqualität
Am Schatten bilden sich unliebsame Algen weniger schnell als an der Sonne. Auch das Wasser bleibt länger kühl, wodurch sich Keime weniger schnell vermehren können.
Trotzdem sollte das Wasser in Gefässen regelmässig ausgetauscht werden (bei heissem Wetter alle 1 bis 2 Tage). Das verhindert auch, dass lange stehendes Wasser zur Brutstelle für Mückenlarven wird. Bei Verschmutzung (z.B. durch Kot) sollten die Gefässe sofort gründlich gereinigt und neu befüllt werden.
In grossen Wasser-Gefässen mit Bepflanzung ist dies natürlich schwieriger. Hier sollte das Wasser durch eine Umwälzpumpe in Bewegung gehalten werden. Entferne zudem laufend abgestorbene Pflanzenteile. Sie bringen Nährstoffe ins Wasser, die das Wachstum von Algen fördern.
Sicherheit und ungehinderter Zugang
Wasserstellen in der Nähe von Glasscheiben aufzustellen, solltest du vermeiden. Aufgeschreckte Tiere könnten aus Versehen in diese Richtung flüchten und sich verletzen. Wichtig sind nahe gelegene Gebüsche und Hecken als Rückzugsmöglichkeiten bei Gefahr. Sie sollten aber mindestens 3 Meter entfernt sein, damit sich dort versteckte Fressfeinde nicht überraschend dazugesellen können.
Um im Notfall schnell starten zu können, bevorzugen Vögel eine erhöhte Wasserstelle, während sich diese für Säugetiere natürlich direkt am Boden befinden muss. Um die Gefahr durch Ertrinken zu minimieren, sollten Gefässe maximal 3 bis 5 cm tief sein. Von Vorteil sind ebenfalls ein etwas abgeflachter Rand sowie eine raue Oberfläche (z.B. Terrakotta oder Naturstein), die kleinen Säugern und unerfahrenen Vögeln Halt beim Herausklettern bietet.
Ebenfalls wichtig ist der sichere Stand von aufgestellten Gefässen. Wackeln diese, können die Tiere verschreckt werden oder gar hineinfallen und ertrinken. Achte also auf eine möglichst gerade Stellfläche und beschwere leichte Gefässe mit Steinen. Im Randbereich platzierte Steine oder auch Holzstücke, welche über die Wasserlinie herausragen, sind zudem praktische Kletterhilfen. Ebenso sind diese für Insekten sehr wichtig, um das Wasser gefahrlos zu erreichen. Sie schätzen auch kleine Schwimmpflanzen oder Moos, das sich mit Wasser vollsaugen kann.
Mögliche Wasserstellen
Auch mit kleinem Budget kannst du in deiner grünen Oase Säugetiere, Vögel und Insekten bei Sommerhitze unterstützen.
Schon der Untersetzer eines Blumentopfs kann zur willkommenen Wasserstelle werden.
Auch hier gibt es optisch ansprechende Varianten aus Terrakotta oder lasiertem Ton, falls dir einfache Plastikuntersetzer zu wenig stylish sind.
Damit Insekten das Wasser gefahrlos erreichen, benötigen sie Steine, Holzstücke oder Schwimmpflanzen, die aus dem Wasser ragen.
Mit diesen Hilfsmitteln kannst du in jeder Wasserstelle insektentaugliche Bereiche einrichten.
Wenn du gerne kreativ bist, kannst du auch dein eigenes Vogelbad herstellen. Giesse z.B. ein grosses Rhabarber-Blatt mit Beton aus. Im Internet findest du unzählige Anleitungen dazu.
Diese Beton-Blätter bieten Kleinsäugern und Insekten durch die raue Oberfläche und den abgeflachten Rand guten Halt beim Rein- und Rausklettern.
Falls DIY nicht so deine Stärke ist, bieten auch Blumenläden solche Schalen an.
Auch Natursteine mit eingeschliffener Vertiefung bieten dank rauer Oberfläche guten Halt und sind optisch sehr ansprechend.
Dieses Schmuckstück aus Gneis wurde von einem Produzenten in unserer Nachbarschaft gefertigt.
Zusammen mit anderen Unikaten wartet es in unserer Ausstellung darauf, schon bald in einer grünen Oase Wildtiere bei Sommerhitze zu unterstützen.
Das klassische Vogelbad auf einem Stab oder einer Säule ist wohl am bekanntesten.
Neuerdings ist ein lustiges modulares Produkt von Gardena im Handel erhältlich, bei welchem das Vogelbad nach der heissen Saison gegen diverse andere Aufsätze ausgetauscht werden kann, wie etwa eine Laterne oder Futterstelle.
Vorwiegend als Wasserstelle für Insekten eignet sich der Mini-Teich.
Ein grosses Gefäss wird mit Wasser gefüllt und mit Wasser-, Sumpf- oder Schwimm-Pflanzen bestückt.
Ein aus dem Wasser ragendes Stück Schwemmholz oder ein schöner Stein können auch hier nützlich wie dekorativ sein.
Ein Garten-Brunnen mit Quellstein, wie hier im Garten eines Kunden, bietet Gelegenheit zur Abkühlung für Tier UND Mensch.
Zudem wirkt das melodische Plätschern unglaublich beruhigend.
Auch bei tieferen Brunnen bietet der Quellstein kleineren Wildtieren und Insekten eine willkommene Wasserstelle.
Ob kleiner Garten-Teich, Schwimm-Teich oder Natur-Pool – sie alle bieten durch flache und mit Steinen besetzte Uferbereiche den unterschiedlichsten Wildtieren wunderbaren Zugang zum kühlen Nass.
So auch in dieser Badeoase, welche wir für einen Kunden verwirklichen durften.
Auch ein Bachlauf kann im Garten angelegt werden und bietet vielen Wildtieren eine Möglichkeit zum Trinken und Erfrischen.
Dieser Bachlauf führt zum Natur-Pool des Gartenhotels Cresta in Flims.