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terrassierte Gartenfreude

Durch die rege Neubautätigkeit hat das Stadthaus am Hang in den letzten Jahren immer mehr Nachbarschaft erhalten, nur auf der Südseite des Grundstücks breitet sich noch braches, unbebautes Bauland aus. Ebenso brach lag auch der grösste Teil des Gartens rund um das stattliche Haus. Über weite Flächen erstreckten sich nur Rasenflächen oder wilde Wiesen, ein grosser Nussbaum war abgestorben und vieles war in die Jahre gekommen. Die Topografie stand immer wieder jeder Idee im Wege und machte deutlich, dass nur ein umfassendes Konzept zu einem befriedigenden Resultat führen würde.

Anforderungen und Wünsche

Der Blick aufs Ganze rückte noch Schönes, wie den gepflegten Bauerngarten im Südosten ins Blickfeld; alles andere wurde den Familienbedürfnissen jedoch nicht mehr gerecht. Gewünscht war mehr Privatsphäre, mehr Erlebnis- und Erholungsqualität, Abwechslung, Schatten- und Sonnenplätze, bewegtes Wasser, Pflanzen und Blüten …..
Ausgehend von den rundum entstandenen Nachbarhäusern, teilweise auf erhöhten Positionen, war es deshalb wichtig, ausreichend Sichtschutz zu schaffen und die Liegenschaft abzugrenzen ohne sie abzuschotten.

Das Gestaltungskonzept

Dies gelingt Marcel Egli geschickt mit einer abwechslungsreichen Kombination von Amberspalieren auf Stamm, Wänden aus Kastanienholz, Hecken und Stauden in verschiedenen Höhen. Der bestehende Bauerngarten wurde dabei etwas verlegt und dessen Buchsumrandung mit Eiben ersetzt. Die Hanglage, bislang stets ein Hindernis, wurde vorteilhaft genutzt und in verschiedene einladende «Terrassen» gegliedert. Über bequeme Tritte, Stufen und Treppen sind sie miteinander verbunden. So erschliessen sich heute auch die bislang ungenutzten Gartenbereiche als Rückzugsorte.

In sich geschlossen, aber nicht abgeschlossen. Dadurch wird ein Garten zu einem natürlichen Rückzugsort mit grossem Erholungsfaktor.

Marcel Egli, Gartenplaner

Die Umsetzung

Bei der Umsetzung wurden ausschliesslich Schweizer Materialien verwendet. Treppen, Beläge, Mauern, Theke (Holzlager) sind aus Calanca Gneis. Für Holzbeläge und Sitzbank wurde Lärchenholz gewählt, die Sichtschutzwände bestehen aus Kastanienhölzern aus dem Tessin. Roher Stahl findet sich bei Stufen und Höhen-überbrückungen, beim Holzlager und den Sitzbänken. Für die Rundkiesbeläge kam gewaschener Kies aus der Region zum Einsatz. Ein besonderer Blickfang ist der wie ein Urgestein anmutende Brunnen aus Calanca-Gneis, der über den Schwalleinlauf aus der Rohstahlwand gespeist wird (mit Umwälzpumpe). Zusammen mit dem Grün der Bäume und Sträucher sowie den im Laufe der Jahreszeiten wechselnden Farben der Blüten verwandelt sich das Ensemble in einen romantisch-verspielten Garten.

Die Bepflanzung

Vervollständigt wird die Gestaltung durch eine ganzjährig repräsentative Bepflanzung. Dazu gehören frühe Zwiebelpflanzen, blühende Stauden und Gehölze, die teils Sichtschutzfunktion übernehmen, stets aber auch ästhetische Akzente setzen, wie die Amberspaliere. Beim Sitzplatz spendet ein grosser Catalpa bignonioides Aurea natürlichen Schatten. Die Staudenrabatten sind abwechslungsreich mit Blüten- und Laubschmuck, wie Farnen (Blechnum), Physostegia, Helleborus, Anemone, Hosta etc. durchsetzt. Dazu kommen Blumenzwiebeln und verschiedene Gräser. Besonders blütenreich und immer wieder eine Freude sind das Moorbeet mit Rhododendron, Calluna, Kalmia, Skimmia sowie die Hortensienbüsche.

Die Beleuchtung

Auch Licht spielt in diesem Gartenreich eine Rolle: Die Solitärgehölze werden nachts mit Einbau-/Teleskop Spots (LED warm) in Szene gesetzt, der
Brunnen ist mit einer Unterwasserleuchte (LED warm) ausgestattet.

Das Ergebnis

Trotz klaren, zum Teil strengen Linien ist innerhalb von knapp fünf Monaten ein wohnlicher, in sich abwechslungsreicher Garten mit lebhafter, teils verspielter Ausstrahlung entstanden; in sich geschlossen, aber nicht abgeschlossen.

Grundriss Gestaltungsplan

Garten vorher

Text: Brigitte Kesselring / Redaktion Gartenidee

Anita Egli

Hallo ich bin Anita, als Floristin liebe ich Farben, Formen und kreatives Gestalten. Seit mehr als zwanzig Jahren gehöre ich nun schon zum Egli Grün Team. Vor geraumer Zeit habe ich meinen Arbeitsplatz vom Blumenladen ins Büro verlegt, wo ich meine Ideen in die Werbung und verschiedene Gestaltungsaufgaben einfliessen lasse. Die Natur fasziniert mich immer wieder aufs Neue und ich geniesse die Vielfalt der Jahreszeiten.