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Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum

Lieblingspflanze von Philipp Hager

Philipp Hager
(Teamleiter Gartenbau)



Wegen seiner fingerförmig geschlitzten Blätter wird der Amberbaum häufig mit dem Ahorn verwechselt. Anders als der Ahorn bildet er jedoch keine Propeller-Samen aus, sondern hat kugelig hängende Samenstände. Genau wie die Parrotia persica bietet auch der Amberbaum im Herbst ein Farbspiel, das seinesgleichen sucht und bei guter Witterung über Wochen verzaubert. Diese Eigenschaft macht ihn sehr beliebt – auch bei unserem Teamleiter Gartenbau, Philipp Hager. Der Amberbaum hat auch dich neugierig gemacht? Dann wünsche ich dir viel Spass beim Lesen.

Heitere Gartengrüsse

Julian

Steckbrief Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum

Grösse: Höhe 8 – 20 m / Breite 3 – 4 m
Wuchs: 40 – 60 cm pro Jahr
Wuchsform: straff aufrecht, kegelartige lichtdurchlässige Krone, Sorten mit kugeliger oder säulenförmiger Krone, auch in Dachform oder als Spalier erhältlich
Stammform: wird meist einstämmig kultiviert, in freier Natur auch mehrstämmig
Pflanzenart: Grossbaum
Wurzeltyp: Herzwurzler
Blatt: handförmig gelappt (erinnern an Ahornblätter), intensive Herbstfarben
Blüte: Männliche: grünlich-gelb, kugelig, an 5 – 7 cm langen meist aufrechten Ähren, eher unscheinbar
Weibliche: kleine hängende Kugeln, etwas grösser und auffälliger als die männlichen Blüten
Blütezeit: Mai
Bestäubungsart: Wind
Frucht: kastanienähnliche stachelige Kugel
Giftigkeit: leicht giftig
Familie: Altweidengewächse (Altingiaceae)
Insektenfreundlichkeit:
Schnittverträglichkeit: gut, eigentlich nicht nötig
Frosthärte: im Alter gut bis ca. -20° bis -26° C
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: frisch bis mässig feucht, nährstoffreich
Erde: humos, gut durchlässig, neutral bis sauer, möglichst kalkfrei
Salzverträglich: nein
Kalkverträglichkeit: nein
Verwendung: Solitär, Parkanlagen, Rhododendron-Garten, Waldgarten, Strassenbaum, Sichtschutz, Vorgarten

Erscheinungsbild Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum

Wer auf der Suche nach einer herbstlichen Attraktion für seinen Garten ist, kann mit einem Amberbaum nichts falsch machen. Der eigentliche Grossbaum, der in unseren Regionen 8 bis 25 m Höhe erlangen kann, ist durch Züchtungen mit geringen Wuchshöhen und säulenförmigem Wuchs auch für kleinere Gärten bestens geeignet.


Ganzjährig ein Blickfang ist der Amberbaum, ein sommergrüner Laubbaum mit ahornähnlichen handförmig gefingerten Blättern. In der Wildform wächst er kegelförmig und sowohl mehr- als auch einstämmig. Stämme und ältere Zweigen bilden mit der Zeit dekorative Korkleisten aus, junge Zweige haben häufig eine braun-orange Farbe. Dies bietet einen visuellen Kontrast zur Umgebung und verleiht dem Baum auch im Winter eine markante Erscheinung.

Im Handel wird er meist als Hochstamm angeboten, ist aber auch mehrstämmig erhältlich. Zudem wird er auch als Spalier oder mit dachförmiger Krone kultiviert. Spezielle Züchtungen weisen gar kugelförmige Kronen oder säulenförmigen Wuchs auf. Mehr zu den Wuchshöhen und optischen Besonderheiten der unterschiedlichen Sorten sowie zur Standortwahl erfährst du später noch.

Blüten und Früchte

Die Blüten des Amberbaums sind eher unscheinbar und werden in weibliche und männliche Blüten unterteilt. Während die männlichen Blüten in kleinen Kugeln ährenartig angeordnet sind, hängen die etwas grösseren weiblichen Blütenkugeln einzeln an den Zweigen. Aus ihnen bilden sich im Herbst kugelige kastanienartige Samenstände, was auch ein echter Blickfang ist.

Dieses Schauspiel lässt jedoch auf sich warten, denn Amberbäume blühen erst etwa im Alter von 20 Jahren das erste Mal.

Weibliche und männliche Blüten
Samenkapseln des Amberbaums

Das Farbenspiel im Herbst

Wenn im Spätsommer und Herbst die Temperaturen nachlassen und die Tage kürzer werden, verzaubert der Amberbaum bei guter Witterung über Wochen mit einem kaleidoskopischen Spektakel aus Farben von Gelb, Orange, Rot und je nach Sorte, Standort und Sonneneinstrahlung sogar bis zu dunklen Purpur- oder Violett-Tönen, die sich teilweise alle auf demselben Blatt wiederfinden. Vor allem bei jungen Bäumen kann es vorkommen, dass die Herbstfärbung in den ersten Jahren nach der Pflanzung noch schwach ausfällt oder ganz ausbleibt.

Aber wie bringt der Amberbaum im Herbst all diese Farben in die Blätter? Genau genommen sind sie schon vorher in den Blättern, werden aber während des Sommers vom grünen Chlorophyll verdeckt.

Die gelben Pigmente kommen vom Xantophyll, die orangen vom Carotinoid, welche in den Chloroplasten der Blätter gebildet werden. Die roten Pigmente entstehen durch das Anthocyan, das scheinbar die Blätter vor der UV-Strahlung schützt und erst gegen Herbst in den Zellwänden gebildet wird. Daher wird es an sehr sonnigen Standorten in grösseren Mengen gebildet als an schattigeren. Auch Pflege (wässern und düngen) sowie die Züchtung spielen eine Rolle dabei, wie viel Xantophyll, Carotionid und Anthocyan in den Blättern vorhanden ist. Diese Farbpigmente werden aber während des Sommers von den grünen Pigmenten des Chlorophylls überdeckt (wenige Ausnahmen sind rotlaubige Pflanzen, dort überwiegt das Anthocyan).

Wenn die Tage ab September kürzer und kühler werden, beginnt der Baum, die Chlorophyll-Produktion einzustellen. Das noch in den Blättern vorhandene stickstoffreiche Chlorophyll wird in seine Bestandteile zersetzt und die gelösten Nährstoffe für den Winter im Stamm eingelagert. Nimmt das Chlorophyll in den Blättern ab, kommen die anderen Farben zum Vorschein. So entstehen diese wunderbaren Farbspiele, welche sich beim Amberbaum teilweise in einem Spektrum aller Farben an nur einem Blatt zeigen. An sonnigen und wärmeren Tagen wird mehr Chlorophyll abgebaut, wodurch die Anthocyane und Carotinoide stärker sichtbar werden. Bei kalten und regnerischen Tagen wird weniger Chlorophyll abgebaut, wodurch die Herbstfärbung weniger intensiv ist. Wenn der Standort windgeschützt ist, behält der Baum sein buntes Laub bis etwa im November, dann lässt er es schliesslich fallen.

Botanischer Name und Zugehörigkeit

Wird die Rinde des Amberbaums verletzt, tritt Harz aus, woher auch sein botanischer name Name «Liquidambar» stammt. Er setzt sich zusammen aus liquid (lateinisch für flüssig) und ambar (arabisch für Bernstein), also flüssiger Bernstein.

Die Form seiner Blätter hat ihm im deutschsprachigen Raum auch den Namen «Seesternbaum» eingebracht.

Botanisch gesehen gehörte der Amberbaum bis vor einigen Jahren innerhalb der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales) in die botanische Familie der Zaubernuss-Gewächse (Hamamelidaceae). Durch eine diversifizierte Betrachtung zählt er heute zur Familie der Altweidengewächse (Altingiaceae), die sich ebenfalls in der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales) befindet.

Herkunft Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum

In Europa wird der Amerikanische Amberbaum seit 1688 als Zierbaum gepflanzt, jedoch wird er hier immer häufiger zur Begrünung im innerstädtischen Bereich verwendet, da er dem Klimawandel einfach viel besser gewachsen ist als einheimische Bäume.

Ursprünglich kommt er aus Nordamerika, wo er bevorzugt Auen mit tonigen Böden besiedelt, die gelegentlich überschwemmt werden. Aber auch mit steinigen und kargen Böden kommt er problemlos zurecht. Aufgrund dieser Eigenschaften wird er in Amerika gerne als Strassenbaum, Alleebaum oder Parkbaum eingesetzt. Zudem wird er dort aber auch forstwirtschaftlich intensiv genutzt. Der anhaltend würzige Duft und die wallnussähnliche schön gemaserte Struktur des Holzes macht es bei Kunsttischlern gleichermassen wie im Möbel- und Innenausbau sehr beliebt. Da Amber-Holz zu den Harthölzern gehört, wird es aber auch als Konstruktionsholz oder Transportverpackung benutzt.

Wie das Holz des Amberbaums duftet auch sein Harz, das bei Verletzungen aus der Rinde austritt, sehr intensiv und wurde darum bereits von nordamerikanischen Indianern als Kaugummi genutzt. Daher wird er in Amerika häufig als «sweetgum tree» bezeichnet. Noch heute wird das Harz zu «Styrax» verarbeitet, welches bei der Herstellung von Kaugummi als Geschmacksstoff dient. Es wird aber auch in Medizin und Parfümindustrie verwendet. Dazu später mehr.

Ist Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum giftig?

Alle Pflanzenteile enthalten in äusserst geringen Mengen eine Giftstoff-Konzentration und können bei Hautkontakt bei empfindlichen Menschen zu Reizungen führen und bei Verzehr Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall oder Erbrechen verursachen.

Das Harz des Amberbaums verliert bei Verarbeitung seine geringe Giftstoff-Konzentration und findet sogar eine vielseitige Anwendung.

Das beliebte Harz des Amberbaums

Im Harz des Amberbaums sind die Duftstoffe Vanillin und Zimtsäure enthalten. Daher wird es gerne zur Herstellung von Parfum und Seifen sowie in der Tabakproduktion und Aromatherapie verwendet, aber auch als Aromastoff (Styrax) in Kaugummis, Süssigkeiten und Backwaren. Schon die amerikanischen Ureinwohner, die das pure Harz des Amberbaums als Kaugummi nutzten, wussten, dass es eine entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung hat. Diese Wirkstoffe kommen noch heute in Naturheilmitteln zur Bekämpfung von Husten und Erkältungskrankheiten zum Einsatz.

Wer jetzt an das «Amber-Bier» als weiteres Produkt des Amberbaums denkt, liegt aber falsch. Der Name stammt lediglich von der Farbe des Biers, die an das Amber-Harz erinnert.

Welchen Standort und Boden mag Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum?

Als sogenannter «Herzwurzler» kann der Amberbaum nebst oberflächennahen Wurzeln auch tiefe Pfahlwurzeln schlagen, ganz wie es die Bodenbeschaffenheit zulässt. Daher kann er sich an sehr unterschiedlichen Untergründe anpassen. In seiner Heimat in Amerika wächst er überwiegend auf lehmigen Untergründen in Flusstälern mit gelegentlichen Überschwemmungen, aber sogar auch auf eher steinigen und kargen Böden in Höhenlagen.

Bodenbeschaffenheit

Könnte der Amberbaum wählen, würde er sich für einen nährstoffreichen, humosen und gut durchlässigen Boden entscheiden. Wenn du ihn in sehr lehmige oder schwere Erde pflanzen möchtest, kannst du diese vorher auch mit etwas Sand auflockern, damit sich seine Wurzeln möglichst gut entwickeln können. Die gelegentlichen Überschwemmungen in seiner Heimatregion bringen auch immer wieder neue Nährstoffe mit, weshalb der Amberbaum einen für Gehölze vergleichsweise hohen Nährstoffbedarf hat. Darum kannst du bei der Pflanzung gleich noch etwas Humus beimischen.

Eine regelmäßige Düngung sorgt nicht nur für einen gesunden und kräftigen Wuchs von Amberbäumen. Sie trägt auch dazu bei, dass sie eine reiche Herbstfärbung entwickeln. Perfekt wäre es, von Mai bis August alle 2 Wochen mit Kompost oder Kompost und Hornspänen zu düngen. Werden Hornspäne mit Kompost gemischt, ermöglichen die Mikroorganismen im Kompost eine raschere Zersetzung der Hornspäne und machen diese schneller zugänglich für die Pflanzen. Nach der Düngung sollte jeweils reichlich gewässert werden.

Wasserbedarf

In freier Natur kann sich der Amberbaum auch mit kargen, austrocknenden Böden arrangieren und überlebt gelegentliche Trockenphasen. Dennoch ist das für seine Schönheit und Vitalität nicht gerade förderlich und er bevorzugt frische bis leicht feuchte Erde. Darum solltest du in deinem Garten darauf achten, dass seine Erde nie über mehrere Tage austrocknet. In längeren heissen und trockenen Perioden sollten sogar auch ältere Exemplare gelegentlich gegossen werden.

Trockenheitsresistenz und Frostverträglichkeit steigern

Wenn du die Trockenheitsresistenz und Frosthärte deines Amberbaums gezielt steigern möchtest, kannst du dies erreichen, indem du ihn nur sparsam wässerst. Giesse nur junge, frisch gepflanzte Bäume bis zum Anwachsen regelmässig und ältere etwas bei längerer Trockenheit. Sobald der Baum angewachsen ist, soll er schnell ein tief reichendes Wurzelsystem bilden (funktioniert nicht bei hartem Untergrund). Ein reichliches Angebot von Wasser an der Erdoberfläche veranlasst ihn dazu, seine Wurzeln vor allem flach auszubreiten. Das schadet seiner Standfestigkeit, und die oberflächlichen Wurzeln sind anfällig für Schäden durch Bodenfrost. Dieses Vorgehen kann dazu führen, dass dein Amberbaum in den Anfängen vielleicht ab und zu nicht sehr hübsch anzusehen ist und auch seine Herbstfärbung etwas weniger intensiv ist.

Standortansprüche

Der Amberbaum liebt einen sonnigen Platz. Er kommt aber auch mit Halbschatten sehr gut zurecht, da er sehr anpassungsfähig ist.

Besonders intensive Herbstfarben mit vielen Rottönen zeigen Amberbäume an vollsonnigen Standorten mit mässig feuchtem Boden.

Ist der Standort zu schattig, werden sich eher nur gelbe bis orange Farbtöne durchsetzen.

Wenn du zudem einen windgeschützten Platz wählst, bleibt dir das wunderbar bunte Herbstlaub länger erhalten.

Gut zu wissen: Da der Amberbaum anfangs noch nicht so winterhart ist, pflanzt du ihn am besten im Frühjahr, damit er bis zum Winter genug Zeit hat, um gut anzuwurzeln. Im Herbst schützt du die Erde über dem Wurzelballen in den ersten Jahren mit einer Schicht Mulch oder Laub, das du mit Reisig abdeckst. Das verhindert das Verwehen des Laubs. Auch den Stamm kannst du mit Jute oder einem Vlies einpacken, um Frostrisse zu verhindern.

Wie gross wird Liquidambar styraciflua / Amerikanischer Amberbaum?

Der Amberbaum erreicht in seiner natürlichen Heimat, in den Auen der Flusstäler und den Berghängen Nordamerikas, Höhen von bis zu 40 Metern. In Europa wird er meist nur zwischen 8 und 25 Meter hoch. Es gibt aber auch klein bleibende Züchtungen. Mehr dazu erfährst du im Abschnitt «Sorten».

Kann man den Liquidambar styraciflua / Amerikanischen Amberbaum klein halten?

Wenn du nur wenig Platz zur Verfügung hast, wähle lieber gleich von Anfang an eine eher klein bleibende Sorte oder ein Säulen-Exemplar aus (weiter unten mehr zu den Sorten).

Der Amberbaum ist zwar recht gut schnittverträglich, die schöne Kegelform, resp. je nach Sorte eine Kugel- oder Säulenform, entwickelt der Amberbaum aber ganz ohne Schnittmassnahmen.

Amberbäume in Form einer Hecke, eines Spalier oder mit Dachform sollten jedoch regelmässig in Form geschnitten werden.

Ansonsten können im Frühling erfrorene oder abgebrochene Zweige entfernt werden. Bei zu grossen oder dichten Exemplaren kann bei Bedarf auch ein Auslichtungsschnitt vorgenommen werden (siehe nächstes Kapitel).

Liquidambar styraciflua / Amerikanischen Amberbaum schneiden

Wenn du vor der Pflanzung schon eine Sorte mit passender Wuchshöhe gewählt hast, kannst du dir den Aufwand fürs Schneiden sparen, dich zurücklehnen und geniessen.

Willst du den Amberbaum als Hecke, Spalier oder mit Dachform kultivieren, ist allerdings ein regelmässiger Schnitt erforderlich.

Du besitzt bereits ein Exemplar, welches zu gross geworden ist? Oder die Äste deines Amberbaums sind beschädigte oder stehen zu dicht und reiben sich? Dann wendest du am besten einen Auslichtungs-Schnitt an.

Wie schneiden

Bei einem Auslichtungs-Schnitt entfernst du mit einem scharfen und sauberen Werkzeug die ältesten und dicksten Äste, resp. beschädigte oder zu dicht stehende direkt an der Verzweigung (also auf Astring). Es sollten keine Äste aneinander reiben. Auch sollte sich die Krone nach aussen öffnen, also möglichst keine Äste nach innen stehen. Auf keinen Fall solltest du immer wieder nur die obersten Äste schneiden (ausser bei Hecken, Spalieren und Dachformen). Das schadet der Wuchsform. Auch Teilrückschnitte bis ins alte Holz sind nicht zu empfehlen.

Wann schneiden

Wähle dazu einen bedeckten, aber nicht zu kalten Tag im Frühling aus.

Gerne können wir diese Arbeiten für dich ausführen. So kannst du deinen Amberbaum einfach ganz entspannt geniessen. Du erreichst uns über unser Kontaktformular, 071 969 55 77 oder [email protected].

Sorten vom Liquidambar styraciflua / Amerikanischen Amberbaum

Durch Züchtungen sind eine Vielzahl von Sorten des Amberbaums entstanden. Sie unterscheiden sich in Bezug auf Wuchsform, Wuchshöhe, Blattfarbe und Herbstfärbung teils erheblich.

Bei einer Kaufabsicht lohnt sich daher oft der Besuch einer Baumschule, vor allem auch zur Zeit der Herbstfärbung.

Auch solltest du unbedingt vor dem Kauf bestimmen, wie viel Platz das Gehölz maximal einnehmen darf und dich dann mit den Wuchshöhen der verschiedenen Sorten auseinandersetzen. Ständiges Zurückschneiden von zu gross gewählten Exemplaren ist aufwändig und zerstört oft die natürlich schöne Wuchsform.

Lass dich im Zweifelsfall bei der Auswahl beraten. Hier habe ich dir schon mal eine kleine Übersicht zusammengestellt. Beachte, dass die angegebenen Höhen, Breiten und der jährliche Zuwachs sehr vom Standort und der Pflege abhängig sind. Auch treten die angegebenen Höchstmasse erst nach vielen Standjahren ein.

  • Liquidambar styraciflua (Amberbaum Wildform)
    aufrechte, kegelartige und lichtdurchlässige Krone, erst eher schmal und im Alter rundlicher
    Herbstfarbe: gelb, orange, feuerrot bis purpur oder schwarz-violett
    Höhe: 8 – 25 m hoch, Breite: 5 – 10 m, Zuwachs: 40 – 60 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Stella» (Amberbaum «Stella»)
    straff aufrecht, schmale, kegelartige Krone, sehr intensiv dunkelrote Herbstfarbe
    Herbstfarbe: gelb, orange, dunkelrot
    Höhe: 8 – 25 m hoch, Breite: 5 – 6 m, Zuwachs: 40 – 60 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Worplesdon» (Amberbaum «Worplesdon»)
    schwacher Wuchs, symmetrisch wirkend, kompakt, schlanke pyramidenförmige Krone, noch intensivere Herbstfärbung als bei der Wildform
    Herbstfarbe: gelb, orange, feuerrot bis purpur oder schwarz-violett
    Höhe: 8 – 10 m hoch, Breite: 3 – 4 m, Zuwachs: 20 – 40 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Golden Treasure» (Gelbbunter Amberbaum «Golden Treasure»)
    kegelförmiger, aufrechter Wuchs, lichtdurchlässige Krone
    Herbstfarbe: purpurrot bis rot-orange
    Höhe: 5 – 8 m hoch, Breite: 3 – 4 m, Zuwachs: 20 – 40 cm pro Jahr

Niedrige Wuchshöhe

Bei geringem Platzbedarf im Garten kann eine dieser Sorten die richtige Wahl sein.

  • Liquidambar styraciflua «Variegata» (Buntlaubiger Amberbaum «Variegata»)
    kegelförmige Krone, aufrechter Wuchs, grün/gelblich-weiss panaschiertes Laub, gedeiht auch im Pflanzkübel gut (ab 30 l)
    Herbstfarbe: gelb bis rötlich, eher Pastelltöne
    Höhe: ca. 2 – 4 m (eher 2 m), Breite: ca. 1 – 2 m, Zuwachs: 5 – 15 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Oktoberglut» (Amberbaum «Oktoberglut»)
    langsamwüchsig, feuerrote Herbstfarbe, eher klein bleibend
    Herbstfarbe: gelb, orange und rot
    Höhe: 2,5 – 5 m hoch, Breite: 1 – 2 m, Zuwachs: 5 – 10 cm pro Jahr
  • Liquidambar styraciflua «Gumball» (Kugel-Amberbaum «Gumball»)
    kugelförmige Krone bildet sich von selbst aus, Blätter minim kleiner als bei der Art und lange haftend, Herbstfarbe: gelb, orange (nicht so ausgeprägt wie bei anderen Sorten)
    Höhe: ca. 3 – 5 m, Breite: ca. 3 – 4 m, Zuwachs: ca. 5 – 10 cm pro Jahr
    Da der Kugelamberbaum «Gumball» häufig auf einen Stamm veredelt wird, der normalerweise zwischen anderthalb und drei Metern hoch ist, nimmt nur die Krone im Laufe der Zeit an Volumen und Höhe zu. Die Höhe des Stammes und somit der Ansatz der Krone bleibt unverändert.
  • Liquidambar styraciflua «Fame4ever»
    kompakter Wuchs, lockere Krone, Laub eher schmal geschlitzt, besonders spektakuläre Herbstfärbung
    Herbstfarbe: gelb, orange und kräftig rot
    Höhe: ca. 4 – 5 m, Breite: 2 – 4 m, Zuwachs: 10 – 20 cm pro Jahr

Spezielle Wuchsform

Ist der Platz im Garten von der Breite her beschränkt, bietet sich ein Exemplar mit säulenförmigem und schmalem Wuchs an:

  • Liquidambar styraciflua «Slender Silhouette» (Säulen-Amberbaum «Slender Silhouette»)
    schlanker, aufrechter und dichtbuschiger Wuchs
    Herbstfarbe: scharlachrot, violettbraun, gelborange bis weinrot
    Höhe: 5 – 12 m hoch, Breite: 1 – 2 m, Zuwachs: 20 -35 cm pro Jahr

Als Sichtschutz eignen sich speziell zur Spalierform erzogene Amberbäume. Meist wird dazu die Sorte «Worplesdon» gewählt, da diese eine fein verzweigte Struktur hat und der Spalier so schnell schön dicht wird:

  • Liquidambar styraciflua Spalier (Amberbaum Spalier)
    fächerartiger und dichter Wuchs, weitere Eigenschaften je nach verwendeter Sorte, Formerhaltung durch Schnitt
    Herbstfarbe: gelb, orange und rot


Auch Exemplare mit zur Dachform erzogenen Krone sind erhältlich. Sie eignen sich besonders als natürlicher Sonnenschutz oder als Pergola-Ersatz. Hierfür wird meist die Wildform verwendet, da diese recht schnell wächst und rasch ein schönes Dach bildet:

  • Liquidambar styraciflua (Amberbaum Wildform)
    Dachbildung muss durch regelmässigen Schnitt und Aufbinden auf ein Gerüst gefördert werden.
    Herbstfarbe: gelb, orange, feuerrot bis purpur oder schwarz-violett
    Höhe: 8 – 25 m hoch, Breite: 5 – 10 m, Zuwachs: 40 – 60 cm pro Jahr

Was passt zum Liquidambar styraciflua / Amerikanischen Amberbaum?

Am schönsten wirkt der Amberbaum als Solitär im Rasen oder in einem Beet. Dort kann er auch mit niedrigen Stauden umpflanzt werden. Achte bei der Unterpflanzung von bestehenden Gehölzen darauf, die Wurzeln nicht zu verletzen.

Die Leuchtkraft des Amberbaums im Herbst kommt mit immergrünen Pflanzpartnern besonders gut zur Geltung. Wählst du ein Exemplar mit panaschiertem Laub, kommst du auch im Sommer in den Genuss dieses malerischen Kontrastes.

Auch die Kombination mit Gehölzen, die eine gelbe Herbstfarbe entwickel (z.B. Ginko oder Zaubernuss) wirkt sehr schön mit dem farbigen Laub des Amberbaums. Im Herbst noch blühende Stauden mit gelben, weissen oder violetten Blüten, wie Rudbeckia, Aster, Herbstanemone oder auch die blauen Blüten und das rote Herbstlaub vom Bleiwurz können ebenfalls ein schönes Farbenspiel ergeben.

Hier findest du eine Aufstellung mit geeigneten Stauden und Zwiebeln zur Unterpflanzung von Gehölzen.

Gerne übernehmen wir für dich die Auswahl und Bepflanzung. Du erreichst uns über unser Kontaktformular, 071 969 55 77 oder [email protected].

Julian Baldrin

Hallo ich bin Julian, ein anspruchsvoller Gartenbewohner und Gartengeniesser und stamme aus einer langen Linie von Gartenexperten. Das macht mich zur perfekten Ergänzung des Egli Grün-Teams, wo ich seit 2012 erfolgreich als Leiter PR und Marketing tätig bin. Gerne lüfte ich bei einem entspannten Rundgang durch den Schaugarten den Mief aus meinem Beanie und erlebe den Garten mit allen Sinnen. Ich liebe, wohl genetisch bedingt, die Gartensaison und habe den Finger auch in punkto Gartenmöbel und Zubehör stets am Puls der Zeit.